Duisburg. . Mit der Veräußerung von ALS hat sich Imperial, das Logistikunternehmen mit südafrikanischer „Mutter“, komplett von allen Unternehmen und Beteiligungen der Neska-Gruppe getrennt.

Mit ihrer großen, das wasserüberkragenden Umschlagshalle prägt die Allgemeine Land- und Seespedition, besser bekannt unter dem Kürzel ALS, das Bild des Parallelhafens, unter anderem für die heimische Stahlindustrie ist das Unternehmen ein wichtiger Dienstleister. Seit Jahresbeginn hat ALS einen neuen Mehrheitseigner, der so neu aber nicht ist.

Bisher Ende 2015 hielt der Logistik-Riese Imperial 75 Prozent der ALS-Anteile. Man habe zum 31. Januar diese Beteiligung an den Duisburger Unternehmer Richard Zappe veräußert, teilte Imperial jetzt mit. Mitglieder der Familie Zappe hätten bisher bereits die restlichen 25 Prozent gehalten.

Trennung von allen Unternehmen der früheren Neska-Gruppe

Die Allgemeine Land- und Seespedition hatte 1988 mit damals zehn Mitarbeitern am Parallelhafen den Betrieb aufgenommen. Inzwischen werden an den beiden Standorten Duisburg und Bottrop 104.000 Quadratmeter Lagerfläche bewirtschaft, sieben Krananlagen mit einer Kapazität von maximal 45 Tonnen betrieben, und zur Belegschaft gehören 60 Mitarbeiter.

ALS organisiert nach eigenen Angaben die „gesamte Lieferkette für Chemie- und Stahlprodukte, Stückgut und Container auf allen Verkehrsträgern“. Zu den Spezialitäten gehörten Stahllogistik, Gefahrstofflagerung, temperaturüberwachte Lagerung mit weitere Dienstleistungen wie Transportorganisation, Abfüllung, Musterlagerung und die Disposition von Küstenmotor- und Binnenschiffen.

Mit dem Verkauf der ALS hat Imperial Logistics International seien Trennung von allen Unternehmen der früheren Neska-Gruppe abgeschlossen. Bereits im vergangenen Jahr hatte die 100-Prozent-Tochter der südafrikanischen Imperial-Holding den Logistikdienstleister Neska inklusive zahlreicher – auch in Duisburg tätiger – Beteiligungen an die Häfen und Güterverkehr Köln (HGK) abgegeben.

Auf Umschlag- und Lagerleistungen spezialisiert

Zum 1. Juli 2015 hatte die HGK die von Imperial Logistics International gehaltenen 65 Prozent an Neska Schifffahrts- und Speditionskontor übernommen. Schon zuvor hatte das Unternehmen aus der Domstadt 35 Prozent der Anteile.

Mit der Veräußerung des 65-Prozent-Anteils an die HGK gingen auch die Beteiligungen von Neska vollständig auf die HGK über. Dazu gehört unter anderem das Duisburg Bulk Terminal am Außenhafen. Ebenfalls eingeschlossen in die Veräußerung waren mehrere Duisburger Imperial-Tochtergesellschaften, die operativ den Neska-Aktivitäten zugeordnet waren wie RBT Rhein-Ruhr Bulk Terminal im Meidericher Hafenteil, Alcotrans Container Line mit Sitz am Außenhafen und die RRT Rhein-Ruhr Terminal-Gesellschaft für Container- und Güterumschlag unter anderem mit dem Standort am Parallelhafen.

Neska ist Teil des umfangreichen Krupp-Kapitels in der Imperial-Geschichte. Gegründet 1925 als Neska Niederländische Schiffahrtskontor mit Sitz in Köln kam das Unternehmen 1982 zur Hälfte an Krupp Handel. 1991 brachte Krupp seinen inzwischen auf 65 Prozent erweiterten Anteil in die Nestrans Logistik ein, in der der Essener Konzern seine Logistikaktivitäten bündelte. Als die südafrikanische Imperial Holdings Limited 1999 Nestrans übernahm, kamen auch die 65 Prozent der Gesellschafteranteile von Neska zu Imperial Logistics International, dem im gleichen Jahr in Duisburg gegründeten Unternehmen. Entlang der Rheinschiene hatte sich Neska auf Umschlag- und Lagerleistungen spezialisiert.