Duisburg. Aus Langeweile hatten zwei junge Männer in Duisburg mehrere Brände gelegt. Das Jugendschöffengericht verurteilte beide zu mehrjährigen Jugendstrafen.

Wegen mehrfacher Brandstiftung verurteilte das Amtsgericht Duisburg am Montag zwei junge Männer aus Rheinhausen zu mehrjährigen Einheitsjugendstrafen: Ein 15-jähriger Jugendlicher muss für drei Jahre und neun Monate hinter Gitter, ein 19-jähriger Heranwachsender muss für drei Jahre ins Jugendgefängnis.

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Von Bodo Malsch

Unter anderem hatte das Duo gemeinsam mit anderen Mittätern in der Nacht zum 12. August 2015 in einer Turnhalle der Gemeinschaftshauptschule an der Friedrich-Ebert-Straße in Rheinhausen Sportmatten in der Halle zusammen getragen und angezündet. Schaden: 50.000 Euro. In einem Gebäude des Vereins Leo an der Bertastraße entzündeten die beiden jungen Männer Deo-Flaschen, zerstörten durch die Explosion eine Decke.

Junge Brandstifter zündelten aus Langeweile

In einer Gartenlaube tranken sie zunächst den Alkoholvorrat leer, dann steckten sie die Hütte an. Rund 100.000 Euro Schaden entstanden bei einem Feuer in der Nacht zum 4. Juni einer Holzscheune der Robinson-Abenteuerfarm in Rheinhausen. Weil die Pferde auf einer Koppel waren, kam kein Tier zu Schaden.

Den größten Schaden verursachte der 15-Jährige, als er in der Nacht zum 20. Juni 2015 in der Sporthalle der Gemeinschaftsgrundschule Ottostraße in Hochheide zündelte. Die Halle brannte vollständig ab. Es entstand ein Schaden von rund 1,2 Millionen Euro.

Einen Teil der Taten hatten die Angeklagten bereits zu Beginn des dreitägigen Verfahrens vor dem Jugendschöffengericht gestanden und als Motiv Langeweile angegeben. Wie schon zu Beginn des Verfahrens musste der Vorsitzende die immer wieder störenden Angeklagten auch am letzten Prozesstag mehrfach zur Ordnung rufen.

Beide Angeklagte waren bereits polizeibekannt

Im Urteil berücksichtigte das Gericht, dass beide jungen Männer eine schwere Kindheit mit vielen Brüchen hinter sich hätten. Angesichts der Zahl der Taten und des hohen Sachschadens ging das Jugendschöffengericht bei beiden bereits in Erscheinung getretenen Angeklagten von den Voraussetzungen für eine Jugendhaft aus und bejahte sowohl die besondere Schwere der Schuld wie das Vorliegen schädlicher Neigungen. Strafschärfend wertete das Gericht, dass es sich bei einigen der zerstörten Objekte um öffentliche Gebäude gehandelt habe, die nun nicht mehr nutzbar seien.

Großfeuer auf Abenteuerfarm

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