Duisburg/Geldern. Sechs junge Leute aus Geldern und Duisburg lockten junge Männer per Internet-Kontakt in eine Falle. Drei der Täter müssen nun hinter Gitter.
Wegen insgesamt fünf Raubtaten und gefährlicher Körperverletzung verurteilte das Landgericht am Mittwoch sechs junge Leute aus Geldern und Duisburg. Die Täter hatten junge Männer, die sich im Internet mit der Haupttäterin verabredet hatten, in eine Falle gelockt und brutal überfallen.
In nur fünf Tagen, zwischen dem 6. und dem 10. Mai 2014, hatte sich eine heute 21-jährige Frau mit jungen Männern, die sie zuvor auf mehreren Dating-Plattformen im Internet kennen gelernt hatte, verabredet. Sie lockte ihre Opfer an abgelegene Stellen in Duisburger Parkanlagen wie den Goerdeler-Park oder den Revierpark Mattlerbusch.
Komplizen der Frau tauchten auf
Doch aus den amourösen Abenteuern wurde nichts. Stattdessen tauchten die Komplizen der Frau auf, welche die Opfer mit Fäusten und Knüppeln schlugen und ihnen Bargeld und Handys abnahmen.
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Dafür bekam die 21-Jährige, die zur Tatzeit noch Heranwachsende war, drei Jahre Jugendhaft. Ein 22-jähriger Duisburger wurde unter Einbeziehung einer anderen Verurteilung zu vier Jahren und drei Monaten Jugendhaft verurteilt. Der einzige Erwachsene, ein 23-Jähriger Duisburger, muss für drei Jahre und zehn Monate ins Gefängnis. Drei jugendliche Täter aus Geldern und Duisburg kamen mit Bewährungsstrafen davon, müssen aber, damit die Strafe nicht nur auf dem Papier steht, einige Wochen in Dauerarrest.
Opfer bewusst in die Falle gelockt
Die Täter hätten ihre Opfer bewusst in die Falle gelockt und mit hoher krimineller Energie gehandelt, so der Vorsitzende der Jugendkammer in seiner Urteilsbegründung. „Das waren keine jugendtypischen Taten, sondern sorgfältig geplante und ausbaldowerte Überfälle.“ Die 21-Jährige, ohne deren Mitwirkung die Taten so gar nicht möglich gewesen seien, hätte junge Männer an abgelegene Orte gelockt, wo sie sich einer gewaltbereiten Übermacht gegenübersahen. „Und man hat nicht lange gefackelt, sondern gleich zugeschlagen.“
Zum Teil hätten die Mittäter dabei Schmierenkomödien aufgeführt und sich als empörter Bruder des Lockvogels aufgespielt, der mit dem Treffen nicht einverstanden sei. „Alle lockte das schnelle Geld“, so der Richter. „Auch wenn es sich , im Nachhinein betrachtet, nicht wirklich gelohnt hat.“