Duisburg. Attraktive Frau verabredete sich in Internet-Portalen mit Männern. Doch am Treffpunkt in Duisburger Parks warteten die Komplizen mit Baseballschläger.
Dating-Portale können ganz schön gefährlich sein, und das nicht nur für das Gefühlsleben. Das wissen vier Herren aus Duisburg und Umgebung spätestens seit Mai 2014 ganz genau. Da nämlich hatten sie sich in der glitzernden Welt des Internets mit einer recht attraktiv aussehenden jungen Dame verabredet. Doch die Treffen in Duisburg endeten statt mit einer Romanze mit schmerzhaften Schlägen und dem Verlust von Smartphones und Geldbörse. Nun müssen sich sechs junge Leute für die brutale Raubserie vor der Jugendkammer des Landgerichts verantworten.
Die Anklage wirft den drei Hambornern im Alter zwischen 17 und 23 Jahren, einer 21-jährigen Frau und zwei 17 und 19 Jahre alten Männern aus Geldern insgesamt fünf Raubüberfälle vor. Drei der Angeklagten waren zur Tatzeit noch Jugendliche, zwei Heranwachsende.
Täter lockten ihre Opfer in abgelegene Parks oder Parkplätze
Innerhalb von nur fünf Tagen sollen sie zwischen dem 6. und 10. Mai 2014 vier Männer überfallen haben. Die 19-Jährige hatte die Opfer auf Dating-Portalen kennen gelernt, sich mit ihnen getroffen und sie unter verschiedenen Vorwänden zu abgelegenen Orten in Parks oder auf Parkplätzen gelockt. Tatorte waren unter anderem der Goerdeler Park in Duissern und der Revierpark Mattlerbusch.
Dort warteten in wechselnder Besetzung die Komplizen, die die überraschten Opfer mit Fäusten und Schlagstöcken traktierten und ihnen Handys und Geldbörsen abnahmen. Vier der jungen Männer sollen außerdem in Krefeld einen Passanten auf offener Straße überfallen haben. Einem der Angeklagten, der seine Komplizen fuhr, wird in diesem Zusammenhang lediglich Beihilfe vorgeworfen.
Geständnisse zum Verhandlungsauftakt
Die Angeklagten legten beim Verfahrensauftakt am Dienstag mehr oder weniger umfassende Geständnisse ab. So berichtete die 21-Jährige, die als Lockvogel fungierte, die Taten seien zuvor nicht von langer Hand geplant gewesen. „Das hat sich irgendwie so ergeben.“ Und eigentlich sei verabredet gewesen, dass dabei niemand verletzt werden solle. Wer wann wie zuschlug,will sie aber nicht gesehen haben. „Ich bin da immer ganz schnell weg gegangen.“ Ein 22-jähriger Duisburger schweigt bislang zu den Vorwürfen.
Für das Verfahren sind bis zum 26. Januar drei weitere Verhandlungstermine vorgesehen.