Duisburg. . Ob Roboterfußball oder Experimente im Schülerlabor: Schulen, Unis und Firmen arbeiten eng zusammen, um Jugendliche für MINT-Fächer zu begeistern.

Einmal Fußballweltmeister werden, diesen Traum verfolgen nicht nur Leistungssportler. Statt mit Laufschuhen über den Platz zu jagen, steht bei den Teams des Mannesmann-Gymnasiums Gehirnjogging auf dem Trainingsplan. Roboterfußball heißt die Disziplin, in der die Elftklässler antreten. Spielerische Projekte wie dieser sogar international ausgetragene Wettbewerb sollen Schüler möglichst früh an die sogenannten MINT-Fächer heranführen.

Schulen, Universitäten und Unternehmen arbeiten dabei oft Hand in Hand, um Kinder und Jugendliche für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu begeistern. Bei einer Informationsveranstaltung im Technologiezentrum stellten sich diese Netzwerke mit ihren Angeboten jetzt bei Vorträgen und an Infoständen vor. Rund 70 Lehrer hatten sich für die Veranstaltung angemeldet, die vom Förderverein der Ingenieurwissenschaften der UDE und von dem Mechatronik-Unternehmen ITQ organisiert wurde.

Präsentation eines Fußballrobotors

Stolz durften Tom Wiesegart, Paul Bekking und Markus Gruhlke ihre Fußballroboter dort als eines der besten Praxisbeispiele vorführen. Im Informatikprojektkurs haben sie die Roboter aus Lego-Zubehör zusammengesetzt und per Laptop die Sensoren programmiert. Jetzt regieren die Roboter auf verschiedene Farbbereiche, die das Spielfeld markieren, können per Infrarot den Ball erkennen und mit einer Art „Kompass-Sensor“, wie Tom erklärt, das gegnerische Tor ausmachen. Ende April wollen die Elftklässler beim regionalen Vorentscheid mit ihren Robotern antreten. Wer sich schließlich auf Bundesebene durchsetzt, darf sogar zu einem Weltfinale nach Indien fahren.

Nach den Erfahrungen im Unterricht könnte sich Paul ein Informatikstudium gut vorstellen, „am liebsten auch mit einem Technik-Schwerpunkt“. Auch die 13-jährige Marie hat schon oft von Verwandten und Freunden gehört, dass sie „bestimmt mal Ingenieurin“ werde. Sie ist eines von nur drei Mädchen in ihrer Technik-Klasse am Abtei-Gymnasium, deren Projektarbeiten sie zusammen mit Mitschülerin Vivian an einem Stand vorstellte.

Als „Junior-Ingenieur-Akademie“ wird der Unterricht von der Telekom gefördert. Diese hat die Rasenmähermotoren finanziert, die die Schüler im Unterricht auseinanderbauen durften. Bei einem anderen Projekt ging es um die Wärmedämmung von Häusern: „Wir haben die Modelle gebaut und die Wände außen mit verschiedenen Materialien isoliert“, erklärt die Achtklässlerin. Dass sie von Wirtschaftsunternehmen gefördert werden, empfinden die Schülerinnen als Vorteil: „Wir können deshalb mehr Material und bessere Werkzeuge kaufen. Und wir machen öfter spannende Exkursionen als andere Schulen. Ich freue mich schon besonders auf den Besuch bei Mercedes.“