Duisburg. . Auszeichnungen, Talentförderung, große Schritte in der Forschung: Für die Uni Duisburg-Essen ging ein erfolgreiches Jahr 2015 zu Ende.
Auszeichnungen, beste Plätze in internationalen Rankings und Engagement für Flüchtlinge: Für die Universität Duisburg-Essen (UDE) ging ein erfolgreiches Jahr zu Ende. Ein Rückblick auf die Höhepunkte des Jahres und ein Blick voraus auf Herausforderungen in 2016.
Auszeichnungen
Die wohl höchste Auszeichnung nahm UDE-Rektor Prof. Dr. Ulrich Radtke entgegen: Er bekam im November den Titel des „Hochschulmanagers des Jahres“ verliehen. Die Wochenzeitung „Die Zeit“ und das „CHE Centrum für Hochschulentwicklung“ würdigen mit dem Preis Hochschulleiter, die durch eine herausragende Führungsleistung die Entwicklung ihrer Hochschule geprägt und innovative Veränderungsprozesse initiiert haben. „Es ist auch sein Verdienst, dass die Uni heute so forschungsstark und gut vernetzt in der Region ist“, sagte Prof. Dr. Frank Ziegele, Geschäftsführer des CHE.
Über den „Advanced Grant“ des Europäischen Forschungsrates (ERC) hat sich Prof. Dr. Rainer Meckenstock vom Lehrstuhl für Aquatische Mikrobiologie im Juli gefreut. Ihm und seinem Team ist der Nachweis dafür gelungen, dass Wasser und damit auch kleinste Organismen im Öl arbeiten – eine weltweite Sensation in der Mikrobiologie. Dafür bekam er einen der renommiertesten internationalen Forschungspreise. Die 2,5 Millionen Euro Preisgeld investiert der Wissenschaftler natürlich in sein Herzensprojekt: die Erforschung des Erdöl-Abbaus.
Soziales
Die Hochschule öffnete sich in 2015 auch verstärkt Flüchtlingen und Zuwanderern und bot ihnen eine freie Gasthörerschaft an, beriet die Menschen in Abschluss- und Weiterbildungsfragen. Gleichzeitig eröffnete das „Talent-Kolleg Ruhr“ mit Kursen und Beratungen für ausländische Akademiker.
Rankings
Über gute Bewertungen in mehreren nationalen und internationalen Rankings habe sich die Uni zudem gefreut, darunter etwa U-Multirank, THE-Rankings, DFG-Förderatlas oder das Pressestellenranking, zählt Uni-Sprecherin Beate Kostka auf.
Finanzen
Erstmals verzeichnet die UDE knapp 42.000 Studierende – ein Rekordwert. Damit einher geht aber auch eine schlechte Nachricht: Die UDE erhält weniger Geld für die Verbesserung ihrer Qualität. Der Grund: Der Etat des Landes NRW bleibt gleich, während die Zahl der Studenten und der Hochschulen steigt. So musste die UDE 2015 bei diesem Posten mit 2,1 Millionen Euro weniger als 2012 auskommen. Dabei sind die Gesamtmittel, die das Land an Hochschulen verteilt, gleich geblieben. So klagte Student Alexander Steffen (22), der das Fach Politikwissenschaft studiert: „Die Ausstattung der Räume wird schlechter. Ich bekomme immer wieder mit, dass bei Forschungsvorhaben und Ausrüstung gespart werden muss.“ Daher ist die Hochschule auf finanzielle Zuwendungen von Außen angewiesen. Millionenförderungen konnten etwa in zwei Programmen gewonnen werden: Für die Qualitätsoffensive Lehrerbildung mit dem Projekt „ProViel“ (Professionalisierung für Vielfalt) und für den Qualitätspakt Lehre mit dem Projekt „Bildungsgerechtigkeit im Fokus“.
Persönlichkeiten
Namhafte Persönlichkeiten dozierten 2015 an der UDE: Drogeriemarkt-Gründer Götz W. Werner ist der Mercator-Professor, Prof. Dr. Jochen A. Werner der neue Ärztliche Direktor am Uniklinikum Essen. Christine Bergmann übernimmt die Gastprofessur für Politikmanagement an der NRW School of Governance und hält am 12. Januar einen öffentlichen Vortrag über sexualisierte Gewalt an Kindern.
Neuheiten
Neu eingeführt wurde etwa der Bachelor-Plus-Studiengang „Globale und Transnationale Soziologie: Gesellschaften vergleichend erforschen“. Im Rahmen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) wurden zudem drei neue Graduiertenkollegs eingerichtet, in denen wissenschaftlicher Nachwuchs gefördert wird.
Projekte der Zukunft
Von den drei Milliarden Euro, die das Land NRW in den nächsten Jahren in seine Hochschulbauten investieren wird, entfallen 105 Millionen Euro auf den Doppelcampus der UDE. Mit diesen Mitteln werden in Duisburg der Gebäudekomplex LE am Forsthausweg saniert, weitere Arbeiten finden am M-Bereich statt, den „Keksdosen“ an der Mülheimer Straße/Ecke Lothar-straße.
Im Sommer freute sich die Hochschule vor allem über die Finanzzusage des Landes über 23,3 Millionen Euro für den Bau einer neuen Hauptmensa. Bald soll die neue Kantine auf dem 3200 Quadratmeter großen Stück am Forsthausweg entstehen. „Wir sind noch in der Planungsphase, hoffen aber, dass wir 2016 mit den Bauarbeiten beginnen können“, blickt Petra Karst, Sprecherin des Studierendenwerk Essen-Duisburg, in die Zukunft.
Ausblick auf das 1. Halbjahr
Am 12. Januar hält Dr. Christine Bergmann einen öffentlichen Vortrag über „Ein Tabu wird gebrochen – sexualisierte Gewalt an Kindern“ als Gastprofessorin für Politikmanagement an der NRW School of Governance, mehr: https://www.uni-due.de/de/presse/meldung.php?id=9214
Am 20. Januar feiert die CIVES-School an der Fakultät für Gesellschaftswissenschaften Einjähriges. Dazu gibt es eine Diskussionsrunde u.a. mit NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann, mehr: http://cives-school.de/?page_id=2679
Am 28. Januar findet eine öffentliche Vorlesung des Scientist in Residence statt: John E. Bowers (USA) spricht zu „The Future of Integrated Photonics“, mehr: https://www.uni-due.de/de/scientist/
Am 26. Februar findet der erste Essener Kinder- und Jugendsportkongress unter Schirmherrschaft von Ex-Bundesnationalspieler Jens Lehmann statt, Thema u.a.: Bewegungsräume in der Schule - Schülergerechte Gestaltung von Schulhöfen, mehr: http://www.essener-sportkongress.de
Im Februar und März startet wieder die Kinderuni (24.2.: Duisburg, 2.3.: Esseb, 9.3.: Duisburg, 16.3.: Essen), https://www.uni-due.de/unikids/
Am 4. Mai feiert die NRW School of Governance zehnjähriges Bestehen mit einem Festakt, zu dem Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert eingeladen ist.