Duisburg. Nach den jugendlichen Intensivtätern rücken bei der Duisburger Polizei jetzt auch die Erwachsenen mit viel krimineller Energie ins Visier.
Polizei und Staatsanwaltschaft Duisburg erweitern die Anwendung ihres Konzepts zur Bekämpfung der Kriminalität von Intensivtätern. Mit im Fokus sind jetzt neben den jugendlichen auch die erwachsenen Intensivtäter (EIT).
Gemeint sind Täter, die über 21 Jahre alt sind und eine besonders hohe kriminelle Energie zeigen. Studien, darunter eine gemeinsame Studie der Universitäten Bielefeld und Münster, machen darauf aufmerksam, dass von diesen Personen auch zukünftig erhebliche Gewalt-und Eigentumsdelikte zu erwarten sind.
Im vergangenen Jahr zählte die Duisburger Polizei 49 Intensivtäter, davon waren 20 Jugendliche, 22 Heranwachsende und neun Erwachsene. Gemeinsames Ziel bei dem neuen Programm ist es, Straftäter zu identifizieren, die immer mehr auf die schiefe Bahn geraten, und deren „krimineller Karriere“ durch Abschreckungseffekt entgegenzuwirken. Den Tätern sollen auch Wege in die Legalität aufgezeigt werden.
Tätern heftig auf die Füße steigen
Im Bergischen Land gibt es das Konzept bereits seit 2013. Dort waren drei Prozent der Straftäter für 20 Prozent der Straftaten verantwortlich. Eine Zahl, die den Verantwortlichen Sorgen machte. „Wir wollen denen heftig auf die Füße steigen“, hieß es bei der Einführung.
Die Ermittlungsverfahren gegen erwachsene Intensivtäter werden nun auch in Duisburg zentral am Täter orientiert von einem Sachbearbeiter in dem Kommissariat bearbeitet, in dessen Zuständigkeitsbereich der Schwerpunkt der begangenen Delikte liegt. Sprich: Jeder von ihnen bekommt „seinen“ Beamten, der alle Akten zu Gesicht bekommt. Bei der Staatsanwaltschaft werden Verfahren einem bestimmten Dezernenten zur ausschließlichen Bearbeitung zugewiesen.
20 Personen im Visier
„Zwei Personen haben wir bereits fest in diesem Programm. Weitere 20 haben wir im Visier und schauen jetzt, ob sie auch als erwachsene Intensivtäter geführt werden sollten“, erklärte gestern Polizeisprecher Joachim Wawrzeniewski das weitere Vorgehen. Wie viele Kriminelle letztendlich als erwachsene Intensivtäter bei Polizei und Staatsanwaltschaft geführt werden, hänge, so Wawrzeniewski, aber auch von den personellen Kapazitäten ab, die sowohl bei der Polizei als auch bei der Staatsanwaltschaft endlich sind.
Die Erfahrungen aus dem Bereich der jugendlichen Intensivtäter in Duisburg haben gezeigt, das jeder Fünfte sein Leben wieder in den Griff bekommt.