Duisburg. . Das WAZ-Medizinforum im Duisburger Bethesda-Krankenhaus gibt Frauen, aber auch Männern Tipps für die Zeit der Wechseljahre.
„Tanz der Hormone!“ - Die Wechseljahre. Das ist das Thema des nächsten WAZ-Medizinforums am 27. Januar ab 18 Uhr im Hochfelder Bethesda-Krankenhaus. „Ein Frauenthema“? Weit gefehlt: Professor Hans-Joachim Muhs, Chefarzt der Frauenklinik im Bethesda, schaut auch auf den Hormonspiegel seiner Geschlechtsgenossen.
Menopause bei der Frau, Andropause beim Mann, Östrogen und Testosteron: Mann wie Frau kommen in die Wechseljahre, wenn sich die Hormonwelt im Körper unweigerlich ändert. Geradezu legendär sind die Schwitzattacken, die Frauen förmlich überfallen können. Schweißausbrüche, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Erschöpfungszustände, Blasenentzündung, Trockenheit der Scheide: Die Symptome sind vielfältig, auch in ihrer Intensität. In schlimmen Fällen stellen sich schwerste Depressionen ein. Auch Osteoporose, der Knochenschwund, kann Folge des Hormonwechsels sein.
Mattigkeit und Gefühlsschwankungen
Oft schleichender sind die Veränderungen beim Mann ab dem 50. Lebensjahr: Schwächegefühl, Mattigkeit, Reizbarkeit, Gefühlsschwankungen, Glieder- und Gelenkschmerzen, Prostata- und Erektionsprobleme. Mann wie Frau trifft die abnehmende Hormonproduktion auch in ihrem Liebesleben. „Das Konzert der Hormone gerät durcheinander, so als ob sich ein Musiker im Orchester nach dem anderen krank meldet“, umschreibt das Dr. Muhs.
Während sich bei Frauen mit dem Ausbleiben der Regel die Wechseljahre offensichtlicher und spürbarer zeigen, sind Hinweise bei Männern versteckter: „Oft schleppen Frauen daher ihre Männer mit zum Arzt“, weiß der Chefarzt. Er will auf dem Medizinforum mit seinem Vortrag Sensibilität schaffen, bei Frauen, aber eben auch bei Männern. „Bin ich betroffen? Dann gehe ich mal zu meinem Hausarzt oder Frauenarzt“: Das sollten die Besucherinnen und Besucher des Medizinforums tunlichst „mitnehmen“.
Hormonspiegel-Untersuchung
Interessierten wie Betroffenen wird der Chefarzt erläutern, was es mit den wichtigen Hormonen auf sich hat, die sich als Zusatzstoffe beim Stoffwechsel, über die Libido bis zum Gehirn „einmischen“. Zudem wird er die vielfältigen Symptome in den Wechseljahren vorstellen. Hausarzt, Internist, Frauenarzt können mit ihren Untersuchungen feststellen, ob Hormonstörungen verantwortlich sind für die Veränderungen an Körper und Seele. Definitiven Aufschluss gibt eine Hormonspiegel-Blutuntersuchung oder eine Speichelprobe. Allerdings: Sie gibt es nicht immer als Kassenleistung.
Dr. Muhs wird die Behandlungsmöglichkeiten erklären und vorstellen. Wie so oft: Auch gesunde Ernährung und sportliche Bewegung können helfen. Dazu gibt es zahlreiche Präparate, auch pflanzlicher Art wie Mönchspfeffer oder die Traubensilberkerze. Höchst vielfältig in der Dosierung und auch in der Verabreichungsform von Tablette über Pflaster bis zu Gel oder Spritze sind Hormonersatztherapien, die dem Körper die fehlenden Hormone zurückgeben, die er selbst nicht mehr produziert. Sie muss aber stets individuell abgestimmt sein, auch wegen möglicher Nebenwirkungen. Dabei wird immer nach dem Prinzip verfahren: So wenig Hormone wie möglich, so viel wie nötig.
Für das WAZ-Medizinforum im Bethesda-Krankenhaus können sich Interessierte wie Betroffene – Männer wie Frauen – ab sofort unter der WAZ-Hotline 0800 60 60 710 mit einer Anmeldung einen der kostenfreien Plätze sichern. Das Medizinforum beginnt am Mittwoch, 27. Januar, um 18 Uhr. Dem vortragenden Prof. Muhs stehen in den Fragerunden anschließend der leitende Oberarzt Hans-Joachim Koch und Dr. med. Sandra Grobelny zu Seite.