Duisburg. . Arbeitsgruppe um den Duisburger Prof. Rainer Meckenstock erforscht Erdöl-Abbau. Mit dem Preisgeld von 2,5 Millionen Euro wird weiter geforscht.
Einer der renommiertesten und mit 2,5 Millionen Euro höchstdotierten internationalen Forschungspreise, der Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC), geht an Prof. Dr. Rainer Meckenstock von der Universität Duisburg-Essen (UDE). „Der Preis gilt als Nobelpreis der EU“, so die Uni. Das Geld fließt in die Arbeit am Biofilm Centre, an dem intensiv erforscht wird, wie Erdöl mikrobiell abgebaut wird.
Mikroorganismen bauen Öl von innen ab
Bisher ging man davon aus, dass Öl nur an der Kontaktfläche mit Wasser abgebaut werden kann. Am Beispiel des größten natürlichen Teersees auf der Erde, dem Pitch Lake in Trinidad, konnte die Arbeitsgruppe von Meckenstock zeigen, dass Öl selbst in größter Tiefe auch von innen heraus abgebaut wird. „Geleistet wird dies von Mikroorganismen, die in einem Millionstel Liter großen Wassertröpfchen leben und komplexe Gemeinschaften bilden. Vermutlich wurden sie vor langer Zeit mit dem Wasser im Öl eingeschlossen und sind seither aktiv“, erläutert Meckenstock.
Diese Entdeckung habe bereits die bisherigen Erkenntnisse über Ölabbauprozesse revolutioniert. Die Industrie könne jetzt verbesserte Modelle erstellen, wie sehr der mikrobielle Abbau von Lagerstätten bereits fortgeschritten ist. Das neue Konzept ist wahrscheinlich auch wichtig, wenn große Mengen Öl in den Untergrund geraten und Grundwasser belasten. Das ERC-Forschungsvorhaben soll unter anderem beantworten, wie das Leben im Öl funktioniert.