Duisburg. . Crowdfunding-Aktion: Pianist Kai Schumacher nutzt für ein außergewöhnliches Konzerterlebnis die technischen Möglichkeiten eines Planetariums.

Eine riesige Projektionsfläche, eine Surround-Anlage mit 60 Kanälen, bequemste Sitze für das Publikum – wo findet man eine Konzerthalle mit diesen Eigenschaften? In einem Planetarium. Anfang des Jahres stand der Duisburger Pianist Kai Schumacher unter der riesigen Kuppel in Bochum, „dabei ist mir aufgefallen, was für eine geniale Konzert-Location ein Planetarium ist“, sagt er. Im Februar und März des nächsten Jahres wird er dort fünf Konzerte spielen, für die Umsetzung seiner Idee braucht er allerdings Unterstützung.

60 Surround-Lautsprecher

Schumacher möchte „das verstaubte Ambiente der klassischen Konzerthäuser verlassen und die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts in zeitgemäßer Form an einem ungewöhnlichen Ort präsentieren“, erklärt er. Auf seinem aktuellen Album „Insomnia“ hat der Folkwang-Absolvent Stücke von Komponisten wie John Cage, George Gershwin und Bruce Stark interpretiert und um elektronische Klangwelten erweitert. Das Bochumer Planetarium mit seiner 600 Quadratmeter großen Kuppel soll nun den passenden Rahmen für die Live-Umsetzung bieten.

Dafür arbeitet der Pianist mit dem renommierten Berliner Videokünstler Marco Moo zusammen. Schumacher wird seine Musik synchron zu den bewegten Bildern spielen, zudem kommt eine neuartige 3D-Audiosoftware zum Einsatz, über die die 60 Lautsprecher im Planetarium angesteuert werden. In Echtzeit können die Klangquellen verändert werden, das Publikum soll das Gefühl bekommen, die Musik wie im Inneren des Klaviers zu hören.

Crowdfunding zur Unterstützung

Ob mit den elektronischen Tonspuren im Hintergrund oder solo am Flügel: Schumacher wird sich dem Takt der projizierten Bildern unterwerfen müssen. „Ich bin dazu gezwungen, sehr präzise zu spielen“, erklärt er und vergleicht die Situation mit einem Kammerkonzert: „Aber da spiele ich nicht gemeinsam mit einem Cellisten. Mein Duo-Partner ist ein Laptop, das nichts verzeiht.“

Einen Teil der Produktionskosten für die aufwendigen Konzerte sollen über die Crowdfunding-Plattform Startnext zusammenkommen. Die Spender können mit kleinen und größeren Beträgen das Projekt unterstützen und erhalten dafür beispielsweise signierte CDs, Karten für die Konzerte oder private Klavierstunden zu Hause. Auf eine 600-Quadratmeter-Kuppel besteht Schumacher dabei nicht.

Kleine Beträge sind auch eine große Hilfe

Das Ziel der Crowd­funding-Kampagne liegt bei 3500 Euro. Damit möchte Kai Schumacher einen Teil der Produktionskosten für die Konzerte im Bochumer Planetarium decken. Die Alfred-Töpfer-Stiftung aus Hamburg unterstützt den Duisburger Pianisten ebenfalls, außerdem stellt das Unternehmen Yamaha den Flügel für die Abende kostenlos zur Verfügung. Schumacher selbst wird einen Eigenanteil aufbringen müssen.

Wer den Pianisten bei seinem Projekt unterstützen möchte, kann das tun auf: www.startnext.de.