Duisburg. . Mehmet-Ali Öztoprak ist neuer Geschäftsführer des Paritätischen in Duisburg. Als Fachreferent für Erziehungshilfen berät er Träger im gesamten Rheinland.

Langweilig ist Mehmet-Ali Öztoprak noch nicht geworden, seit er zum 1. Oktober die Nachfolge von Andreas Fateh als Geschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes in Duisburg angetreten hat. „Schließlich hab’ ich zwei Hüte auf“, sagt der 30-Jährige. Die Hälfte seiner Stelle entfällt zudem auf seine Tätigkeit als Fachreferent für Erziehungshilfen im Rheinland – das reicht beim Paritätischen von Aachen bis Emmerich.

2400 Mitarbeiter, 90 Einrichtungen

Die 52 Mitgliedsorganisationen kennenlernen, sich vorstellen, die Themen kennenlernen, die Verbände und Institutionen umtreiben, sich in der Stadt zurechtfinden – damit sind die ersten Wochen schnell vergangen. Sein Büro an der Musfeldstraße 161 und die vier Kollegen im Sitz des Paritätischen hat Öztoprak seltener gesehen, als ihm lieb ist.

Als Dachorganisation der rechtlich eigenständigen Verbände und ihrer rund 2400 Beschäftigten in 90 Duisburger Einrichtungen vertritt der Paritätische deren Interessen in Gremien und politischen Ausschüssen wie dem Jugendhilfeausschuss und in der Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände, der Caritas, Diakonie, AWO, Deutsches Rotes Kreuz und die Jüdische Wohlfahrtsgemeinde Duisburg angehören. „Wir beraten unsere Verbände außerdem bei der Akquise von Mitteln und Projekten“, erklärt Öztoprak.

Integration und Qualitätsmanagement

Der neue Geschäftsführer hat Sozialarbeit und Gemeindepädagogik an der Ev. Fachhochschule Bochum studiert, seinen Master für Management in der Sozialwirtschaft und diakonischen Organisationen hat er bereits beim Paritätischen geschrieben. Bisher war der gebürtige Herner tätig für Plan B Ruhr e.V. , der Verein beschäftigt sich mit Integration und Qualitätsmanagement.

Als Fachreferent für Erziehungshilfe ist seine Expertise gefragt bei ambulanten und stationären Diensten. „Schwerpunkt ist derzeit die Unterbringung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen“, erklärt er. Derzeit leben rund 80 Jugendliche in Duisburg, mit 200 weiteren rechnet die Stadt im nächsten Jahr. Beim Paritätischen werden Konzepte auf Fachlichkeit geprüft, die Träger bei Antragstellungen beraten.

Welche sind die Themen bei den Mitgliedern des Paritätischen in Duisburg? „Ganz klar die Flüchtlingsarbeit. Das ist überall Thema Nummer 1“, sagt Öztoprak. Am 14. Januar ist ein Termin zum Thema Integration und Bildung beim Beigeordneten Thomas Krützberg schon vereinbart. Zwischendurch darf der neue Geschäftsführer aber durchatmen: Für Hochzeit und Flitterwochen.

Selbsthilfe-Kontaktstelle und Freiwilligen-Zentrale beim Paritätischen 

Beim Paritätischen an der Musfeldstraße 161 ist sind auch die Selbsthilfe-Kontaktstelle und die Freiwilligen-Zentrale angesiedelt.

Die Trägerschaft der Selbsthilfe-Kontaktstelle wechselt zum 1. Januar von Parisozial zum Paritätischen. Das Stundenkontingent der Mitarbeiterin in der vor einem Jahr gegründeten Freiwilligen-Zentrale muss ab Anfang 2016 mangels Finanzierung von derzeit acht auf vier Wochenstunden reduziert werden.