Duisburg. Engelbilder treffen auf Skulpturen: Bilder von Flüchtlingskindern werden für einen guten Zweck verkauft. Sonderedition für Mercatorkugel. Markt läuft noch bis Ende Januar 2016.
Der Weihnachtsengel von Friederike Huft, verziert mit spitzen Vampirzähnen, sieht nicht gerade fröhlich aus – und steht damit im Kontrast zum goldenen Staub auf dem Rest des Bildes. „Klingelingeling“ steht darüber. Die Künstlerin, Mitglied der Bastelgruppe, kann mit Weihnachten nicht viel anfangen. Also verarbeitet sie in ihrer neuen Serie kitschige Glitzerbilder, beispielsweise Affen, und stellt sie betrunken dreinblickenden Männern gegenüber, um die Heuchelei aufzudecken. Friederike Huft ist eine von rund 50 Teilnehmern beim diesjährigen Kunstmarkt in der Cubus Kunsthalle. Und beim Eröffnungstag wurde schon das eine oder andere Werk verkauft. „Wir hängen regelmäßig Neues nach, so dass im Laufe der Zeit eine ganz andere Ausstellung entsteht“, erklärt Organisatorin Dr. Claudia Schäfer. Noch bis zum 31. Januar kann man den Markt besuchen. Ab 50 Euro können Besucher ein Unikat erwerben.
Für ein Zehntel gibt’s immerhin schon die Mercatorkugel, mit der man auch einen Teil des Geldes an den Duisburger Kulturbeirat spendet. Als besondere Aktion haben Duisburger Künstler die Pralinenverpackung individuell gestaltet, etwa mit Weltkugel oder einer Anleitung, wie genau man die Schachtel falten muss, um an den Genuss zu kommen.
Jeder Künstler präsentiert auf zwei Metern
Ein Mitbringsel für den guten Zweck sind auch die Bilder, die Flüchtlingskinder gemalt haben. Die Kleckse ergeben teilweise ein Peace-Zeichen. Das Geld, was für diese Gemälde eingenommen wird, kommt einem Rheinhauser Flüchtlings-Projekt zugute.
Ansonsten ist die Schau ein Streifzug. Claudia Thümler zeigt Collagen, Roger Löcherbach verschiedene lebensgroße Figuren. Zwei schauen aus dem Fenster und scheinen sich zu unterhalten. Bei Petra Klein verschwimmt die Grenze zwischen Fotografie und Malerei. Die originalgetreuen Motive könnten so ohne weiteres auch ein Urlaubsbild sein. Mit Hilfe der Malerei sollen hingegen Atmosphäre und Emotionen besser sichtbar werden. „In diesem Jahr ist die Ausstellung sehr farbenfroh“, lobt Mila Langbehn und betrachtet etwa die Farbverläufe der unterschiedlichen Arbeiten. Jeder Künstler hat zwei Meter für seine Präsentation. Am ersten Tag ging schon das eine oder andere Weihnachtsgeschenk über den Tresen.