Duisburg. . Beim letzten Rathausgespräch in diesem Jahr diskutierten Fachleute über die Frage: „Welche Kunst und Kultur braucht die Stadt?“.
Die Digitalisierung schreitet voran, gleichzeitig werden Fördermittel gekürzt, so wird es für die Kommunen immer schwieriger, sich einem internationalen Kulturangebot zu öffnen. Zum VHS-Rathausgespräch begrüßte Moderatorin Rudi Crott die Gäste Dr. Christian Esch vom Kultursekretariat NRW, den Intendant der Ruhrtriennale Johann Simons, den Direktor des Museums Küppersmühle, Walter Smerling, und den Intendanten des Theaters Duisburg, Michael Steindl. Gemeinsam diskutierten sie über die Frage: Welche Kunst und Kultur braucht eine Stadt?
In einem Punkt stimmen alle Teilnehmer überein: Menschen müssen an Kunst und Kultur herangeführt werden. Aber wie? Smerling plädiert dafür, Kultur-Förderung nicht mehr als Subvention, sondern als Investition anzusehen. „Die Volksvertreter haben noch nicht begriffen, dass hier auch Wirtschaftsfaktoren eine große Rolle spielen“, fügt er hinzu.
Menschen an die Hand nehmen
Das Bewusstsein für kulturelle Güter müsse sich ändern, Künstler sollten experimentierfreudiger sein. Aber: „Man wird nie alle Menschen ins Theater oder in Museen bekommen“, sagt Johann Simons. Man müsse die Menschen an die Hand nehmen und führen. Ginge es nach Christian Esch, sollte man so früh wie möglich mit der Kulturvermittlung beginnen. Er kritisiert den oft unzureichenden Kunst- und Musikunterricht an Schulen und stimmt für eine Zuwendung zum jungen Publikum seitens der Künstler. Für eine moderne Vermittlung plädiert auch Michael Steindl, Initiator des Projekts „Spieltrieb“, bei dem sich junge Menschen auf und hinter der Bühne verwirklichen können.
Am Ende sind sich die Beteiligten einig: Kunst ist ein Reflektionsraum, der auch Bezug zu Aktualität und Geschichte nehmen muss.