Duisburg. . Ausgezeichnet für Familienfreundlichkeit wurden an Haniel und die Targobank. Die Wirtschaft sieht Vereinbarkeit von Familie und Beruf als Kriterium für die Arbeitsplatzwahl.

Haniel und die Targobank haben das Rennen gemacht bei der diesjährigen Auszeichnung besonders familienfreundlicher Duisburger Unternehmen. Zwölf Bewerbungen waren eingegangen. Familienfreundlichkeit sei inzwischen ein „harter Faktor im Wettbewerb um die besten Köpfe“, sagte Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes, bei der gestrigen Feierstunde zur Preisverleihung im Buchholzer Unternehmerhaus.

Im letzten Jahr hatte das Duisburger Bündnis für Familie den Preis zum ersten Mal ausgelobt, Krohne und Deutag lagen damals nach Einschätzung der Jury vorn. Zum diesjährigen Preisträger Targobank erklärte die Laudatorin Nadine Deutschmann von der IHK, sie habe „das Thema Vereinbarkeit von Arbeit und Familie zu einem festen Bestandteil der Unternehmenskultur gemacht“. Beschäftigte der Bank könnten beispielsweise ihre Kinder mit zu Seminaren der hauseigenen Akademie mitbringen, wo sie von qualifizierten Tagesmüttern betreut werden. Zudem gebe es Kita-Plätze in unmittelbarer Büronähe, die Möglichkeit zu Homeoffice-Arbeitsplätzen und ein bereits mehrfach ausgezeichnetes Gesundheitsmanagement.

Tendenz geht in Richtung Familienfreundlichkeit

Die „unglaubliche Breite des familienfreundlichen Angebots“ habe für Haniel als weiteren Preisträger gesprochen. Bei dem Ruhrorter Traditions-Familienunternehmen, so Laudator Matthias Heidmeier vom Unternehmerverband, gebe es unter anderem flexible Arbeitszeiten, freiwillige Sozialleistungen, einen Familienservice, Betriebssport, Gesundheitsleistungen und sogar ein unternehmenseigenes Beratungskonzept zur Familiengründung. Haniel, so Heidmeier weiter, biete „wirklich alles, was einen modernen Arbeitgeber heutzutage auszeichnen kann“.

„Die Unternehmen müssen sich anstrengen“, ist sich Schmitz sicher, dass die Tendenz immer mehr in Richtung Familienfreundlichkeit geht. Schließlich werde schon jetzt mit Headhuntern nach Facharbeitern gesucht, und der Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter wird angesichts der demografischen Entwicklung der nächsten Jahre eher noch schärfer.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Hinter dem Preis stehen die Stadt Duisburg, Unternehmerverband, Industrie- und Handelskammer, Agentur für Arbeit, Jobcenter, DGB, Wirtschaftsjunioren und die Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände.

Unternehmen müssten, so Oberbürgermeister Sören Link Montag im Unternehmerhaus, die grundsätzlichen Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf schaffen, aber auch auf die individuellen Bedürfnisse der Arbeitnehmer eingehen. Flankiert würden die Bemühungen der Wirtschaft durch anerkannt gute Kinderbetreuungsangebote in der Stadt. „Das kann sich nordrhein-westfalen-weit sehen lassen“, sagte Link. Gleichwohl regte er an, kleinere und mittlere Unternehmen sollten verstärkt nachdenken über eine Zusammenarbeit bei Betriebskindergärten.