Duisburg-Baerl. . Bürgerinitiative „Die Hornitexter“ will Gewerbegebiet auf dem ehemaligen Spanplattengelände in Baerl verhindern und fordert Wohnbebauung und einen Grüngürtel statt Gewerbe.
Die Beschlusslage in Stadtrat und zuständiger Bezirksvertretung war eindeutig. Beide Gremien hatten Anfang des Jahres einstimmig für die Aufstellung eines Bebauungsplanes auf dem ehemaligen Spanplattengelände („Hornitex/Glunz“) gestimmt. Entstehen soll auf der rund 20 Fußballfelder großen Industriebrache an der Grenze Homberg/Baerl ein Gewerbepark. Allerdings geht ein Teil der Bevölkerung diesen Weg von Politik und Verwaltung nicht mit.
„Wir treffen uns bereits seit längerer Zeit, vor zwei Wochen ist bei diesem Treffen eine Bürgerinitiative entstanden“, sagt Jürgen Hagenguth. Der Essenberger fungiert als eine Art Sprecher für die laut eigener Aussage rund 25 Mitglieder der Bürgerinitiative.
Ziel der Initiative ist es, die Gewerbebebauung zwischen Uettelsheimer See und Rhein zu verhindern. Die Gründe: „Es handelt sich am Rande der Haesen um eine exzellente Wohngegend. Hier könnte man Häuser bauen und auch einen Grüngürtel entstehen lassen“, sagt Hagenguth. Die Stadt Moers etwa setze mehr auf Wohnungsbau, was dafür sorge, dass eben auch viele Duisburger ihren Wohnsitz wechseln würden.
Ein Fachanwalt ist beauftragt
Durch das Gewerbegebiet befürchten Hagenguth und seine Mitstreiter eine deutliche Zunahme von Lärm, Dreck, sowie Schienen- und Lkw-Verkehr. Zwar hält Hagenguth ein komplettes Umdenken von Stadt und Politik in Richtung Wohnbebauung für nahezu illusorisch, sollte das Gewerbegebiet kommen, dürfe es sich, so fordert es die Initiative, dabei ausschließlich um nicht emittierendes Gewerbe handeln, die Feinstaubwerte dürften ebenso wenig steigen wie der Lärmpegel und auch die Anzahl der Lkw auf den Straßen.
Die Bürgerinitiative habe einen Fachanwalt beauftragt, der sämtliche Gutachten prüfen soll und auch, ob Abstände zu Wohnbebauung eingehalten werden. „Unser Problem ist, dass wir kaum Informationen zum Gewebegebiet erhalten haben.“ Man wisse lediglich, dass der Duisburger Projektentwickler SGE Stüdemann mit einer in Köln ansässigen Firma namens Alpha Industrial zusammenarbeite. Die hätte das Gelände gekauft und sei spezialisiert auf den Bau von Gewerbeparks.
Auf der Homepage der Firma ist tatsächlich der Gewerbepark Duisburg als Projekt angegeben. Dieser solle in den Jahren 2016 bis 2018 realisiert werden auf einer Fläche von knapp 20 Fußballfeldern (172.500 Quadratmeter). Zur Verfügung stünden etwa 72.000 Quadratmeter Hallenfläche, die ab 5000 Quadratmeter teilbar seien. Wer dort einziehen soll und wie sich der Gewerbepark etwa auf das Verkehrsaufkommen auf der Rheindeichstraße auswirkt, darüber steht auf der Seite nichts. Entsprechende Fragen der Redaktion blieben bis gestern Abend unbeantwortet.
Nächstes Treffen am 11. Dezember
Die Bürgerinitiative, die sich „die Hornitexter“ nennt, will bei der Bürgerbeteiligung am Donnerstag, 10. Dezember, im PCC-Stadion (Rheindeichstraße 50, Beginn: 17 Uhr) Präsenz zeigen und sich auch weiterhin treffen. Nächster Termin ist Freitag, 11. Dezember, ab 20 Uhr, im Homberger Café R(h)einblick an den Rheinanlagen 13.