Duisburg-Homberg. . Ja der Bezirkspolitik zu neuer Gewerbefläche an der Rheindeichstraße heute gilt als sicher. Verkehrsgutachten muss Anzahl und Strecke der Lkw-Fahrten klären. Neue Zu- und Abfahrt in Höhe des früheren „Haus Gerdt“

Man muss kein Prophet sein, um vorauszusagen, dass die Bezirksvertretung (BV) Homberg/Ruhrort/Baerl heute grünes Licht für die Neubebauung des Glunz/Hornitex-Geländes an der Rheindeichstraße in Gerdt geben wird. Denn: Nachdem der Duisburger Projektentwickler Manfred Stüdemann Mitte November in der BV-Sitzung ausführlich seine Pläne vorgestellt hatte, entwickelte sich bei allen Bezirksvertretern eine parteiübergreifende Zustimmung zu dem Projekt.

Immerhin soll der Neubau von sechs großen Lager- und Produktionshallen auf dem fast völlig leer geräumten Gelände dem Bezirk „mindestens 250-300 neue Jobs“, so Stüdemann damals, dem Stadtsäckel mehrere Millionen Euro an Gewerbesteuern einbringen. Da ist es nicht erstaunlich, dass zumindest Klaus Radny und Hans-Gerd-Bosch, Fraktionschefs der CDU und der SPD sowie der FDP-Vertreter in der BV, Thomas Rangs, bereits angekündigt haben, den Aufstellungsbeschluss zu einem neuen Bebauungsplan für die rund 150 000 Quadratmeter große Gewerbefläche durchzuwinken. Gleichzeitig soll der alte, ursprüngliche Aufstellungsbeschluss für das Glunz/Hornitex-Gelände aus dem Jahr 2010 „kassiert“ werden.

Wenn die BV also heute den Weg frei macht, kann die Verwaltung einen Bebauungsplanentwurf erarbeiten, der dann öffentlich ausgelegt und diskutiert werden kann, vorausgesetzt der Rat stimmt dem zu. Projektentwickler Stüdemann rechnet mit einem Satzungsbeschluss für Mitte 2016. Übersetzt heißt das: Erst in rund 18 Monaten, wird der neue B-Plan beschlossen und verkündet.

So weit, so klar. Doch nachdem Entwickler Stüdemann seine Pläne im Herbst im Homberger Bezirksrathaus präsentierte, blieben noch einige Fragen offen: 1. Wie soll die verkehrliche Anbindung des neuen Gewerbegebiets aussehen?

Die Zu- und Abfahrt der Lkw soll nach den geänderten Plänen jetzt primär über eine neu zu bauende Straße erfolgen. Sie soll in Höhe des abgerissenen Restaurants „Haus Gerdt“ in die Rheindeichstraße einmünden, so Stüdemann. Die neue Kreuzung soll mit einer Ampelanlage ausgestattet werden. Die Sägewerkstraße soll als Nebenstrecke für Transporte offen bleiben, die Kohlenstraße ist dagegen vom Tisch.

Verkehrsgutachten soll Lkw-Frage klären

2. Müssen Anwohner und Nachbarn, wie sie befürchten, an der Rheindeichstraße südlich des Gewerbegebiets mit mehr Lkw-Transporten als bisher rechnen?

Hier widersprechen sich die Aussagen, Stüdemann: „Im südlichen Bereich der Rheindeichstraße werden nicht mehr Laster als bisher fahren. Es werden nicht mehr Lkw als bisher durch Homberg und Ruhrort fahren.“ Das will Stüdemann mit einer geeigneten Ausschilderung sowie mit einer ausgeklügelten Ampelschaltung an oben genannter Kreuzung erreichen. Dagegen heißt es aus dem Homberger Bezirksrathaus: Der allergrößte Teil der Laster werde von und zur A42 Homberg/Baerl fahren. Man könne aber nicht ausschließen, dass ein kleinerer Teil die Rheindeichstraße über Homberg und Ruhrort benutzen werde. Das vorgeschriebene Verkehrsgutachten soll diese Frage klären.

Eine Frage macht stutzig: n der Verwaltungsvorlage werden für das Gebiet in Homberg-Gerdt Anlagen, die unter die Störfallverordnung fallen, ausgeschlossen. Nicht ausgeschlossen wird dagegen ein Betrieb nach dem Bundesimmissionschutzgesetz (BimSch). Bisher waren die Fraktionen von SPD und Grünen in der BV immer kategorisch gegen Anlagen nach der so genannten BimSch-Verordnung.