Duisburg. . Für 15 Millionen Euro baut Abellio Rail neues Betriebswerk für Wartung und Reinigung von Regionalzügen. Spätere Erweiterung ist nicht ausgeschlossen.
Abellio baut für den Zugverkehr der Zukunft: Für 15 Millionen Euro entsteht am Hauptbahnhof ein neues Bahnbetriebswerk für die Wartung und Reinigung von Zügen, die demnächst am Niederrhein und sogar bis ins holländische Arnheim verkehren.
Die günstige Lage in der Mitte des Netzes habe den Ausschlag für den Standort Duisburg gegeben, erklärte Ronald Lünser, Geschäftsführer von Abellio Rail NRW: „Auch die Möglichkeiten der Erweiterbarkeit haben uns überzeugt.“
Neues Bahnbetriebswerk bringt Duisburg 30 Arbeitsplätze
Zunächst wird ein bestehendes Gebäude der Deutschen Bahn abgerissen, danach entsteht inmitten der Gleisanlagen am Hauptbahnhof eine 105 Meter lange, zweigleisige Wasch- und Wartungshalle für die modernen Elektro-Triebzüge des umtriebigen Tochterunternehmens der Niederländischen Eisenbahn. Ebenso vorgesehen: Lager und Verwaltungsgebäude. 30 Arbeitsplätze sollen entstehen. Die Inbetriebnahme ist für Dezember 2016 geplant.
Abellio ist seit zehn Jahren in Nordrhein-Westfalen tätig, den Beginn markierte der Zuschlag für den Betrieb der „Nokia-Bahn“ zwischen Bochum und Gelsenkirchen (die inzwischen „Glückauf-Bahn“ heißt). Danach folgten Strecken an Ruhr und Sieg, 2013 als erste S-Bahn-Linie die S 7, dann kamen Strecken am Niederrhein hinzu. Ab 2018 soll der RRX als System beschleunigter Regionalzüge in Betrieb gehen, an dem Abellio mit den Linien RE 1 und RE 11 beteiligt sein wird. „Wir werden die ersten sein, die damit starten“, ist sich Roland Lünser sicher.
Moderne Flirt-Züge werden in Duisburg gewartet und gereinigt
Die Fahrzeuge, die Abellio in der neuen Werkstatt betreuen lassen will, hören auf den Namen „Flirt“, was nichts zu tun hat mit menschlicher Kontaktanbahnung. Der Name steht für „Flinker leichter innovativer Regional-Triebzug“, der wiederum über 250 Sitzplätze bietet und Platz für 15 Fahrräder.
Die Züge sind klimatisiert und behindertengerecht ausgestattet einschließlich „Schiebetritt und Spaltüberbrückung“ zum Ausgleich der unterschiedlichen Bahnsteighöhen und Abständen vom Zug an den Bahnhöfen der Region. Diese Einrichtungen, so Lünser, kämen nicht nur Fahrgästen mit Kinderwagen. Rollator oder Rollstuhl entgegen, sondern auch Reisenden, die den Blick nicht vom Smartphone nehmen können.
Abellio bedient ab 2016/17 auch weitere Linien am Niederrhein
Das Niederrhein-Netz von Abellio umfasst ab Fahrplanwechsel 2016/17 die Linien RE 19 von Düsseldorf nach Arnheim, RB 33 von Mönchengladbach und RB 32 von Wesel nach Bocholt.
Planungsdezernent Carsten Tum würdigte die Investition von Abellio als Beitrag zur Aufwertung des Bahnhofsumfeldes und verwies auf die feste Absicht der Deutschen Bahn, ab 2017 ein neues Dach über den Gleisen und Bahnsteigen zu errichten.