Duisburg. Zwei Homberger wandern wegen Drogenhandels längere Zeit hinter Gitter. Dass sie vor Gericht alles gestanden haben, bewahrte sie vor längeren Strafen.
Wegen Drogenhandels verurteilte das Landgericht am Dienstag einen 59-jährigen Homberger zu fünf Jahren Gefängnis. Ein mitangeklagter 51-jähriger Homberger muss für vier Jahre und drei Monate hinter Gitter. Zwischen Juli 2011 bis zu ihrer Festnahme im Juni 2015 hatten sie in 28 Fällen mit insgesamt rund sechs Kilo Kokain gehandelt.
Die beiden Männer kannten sich aus den 80er-Jahren: Der 51-Jährige hatte damals ein Billardlokal betrieben. Der ältere Komplize in der Bundesliga Billard gespielt. Auch in diesem Umfeld sollen Drogen eine erhebliche Rolle gespielt haben. Alte Vorstrafen sind aber inzwischen aus dem Bundeszentralregister gelöscht worden.
Teures Hobby
Der 59-Jährige hatte durch den aktuellen Drogenhandel, mit dem er eine Anzahl von Stammkunden bediente, vor allem sein exzessiv betriebenes neues sportliches Hobby finanziert: Er schaffte es unter die 100 besten deutschen Tennisspieler in der Altersklasse über 50 Jahren. Der Mitangeklagte hatte ihm den größten Teil des Kokains als Zwischenhändler von einem Lieferanten in Düsseldorf beschafft. Beide Angeklagten, die selbst keine Drogen konsumierten, hatten während des Prozesses umfassende Geständnisse abgelegt, was sie vor einer deutlich höheren Strafe bewahrte.
Viele Tränen flossen im Gerichtssaal, als die Strafkammer den Haftbefehl aufhob. Das Weihnachtsfest werden die Angeklagten mit ihren Familien verbringen können, bevor sie die Strafhaft antreten müssen.