Duisburg. Rechtslage schreibt einen größeren Abstand des Einkaufszentrums zu den Marxloher Grillo-Werken vor. Unternehmer steht zum Standort Duisburg.
Das Factory Outlet Center (FOC) in Marxloh hat in der bisher geplanten Form keine Chance, realisiert zu werden – das ist die feste Überzeugung von Ulrich Grillo, Vorstandsvorsitzender der benachbarten Grillo-Werke und Präsident der Bundesverbandes der Deutschen Industrie. Die Rechtslage schreibe einen größeren Abstand zwischen Einkaufszentrum und Industriebetrieb vor, als er nach den bisherigen FOC-Konzepten möglich ist.
„Gesetz ist Gesetz“, erklärte Grillo mit Blick auf Abstandsregelungen im Gespräch mit der Redaktion. Ob für ein offenes Fasslager seines Unternehmens ein Gebäude errichtet werde oder nicht, spiele dagegen keine Rolle im laufenden Genehmigungsverfahren für das am Standort der Rhein-Ruhr-Halle und des alten Hamborner Hallenbades geplanten Outlet Center. Die FOC-Entwickler hätten sich wahrscheinlich Geld und Zeit sparen können, wenn sie den Standort zu Beginn der Planungen genauer geprüft hätten.
Grillo brachte einen Ideenwettbewerb für die Planungsalternativen ins Gespräch. Sein Unternehmen sei „grundsätzlich“ an einer Weiterentwicklung Marxloh interessiert, wo man seit 1849 ansässig sei. „Wir sind gerne in Marxloh“, sagte der Unternehmer, viele der gut 500 Mitarbeiter wohnten im Stadtteil, und die Grillo-Werke seien eine „Stütze für Marxloh“.
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Auch vom Standort Duisburg ist der Industrielle überzeugt, die Stadt sei „logistisch sehr gut angebunden“ durch Autobahnen, Rhein und Hafen. Gleichwohl fordert er: „Wir müssen schon an die Weiterentwicklung denken, es muss ein bisschen mehr passieren“. Etwa hinsichtlich der im Städtevergleich zu hohen Gewerbesteuer und bei der Dauer von Planungs- und Genehmigungsverfahren. Auch müssten für die Industrie ausreichend Flächen zur Verfügung stehen. Denn letztlich bedeuteten Unternehmen Arbeitsplätze und Arbeitsplätze Kaufkraft. Und moderne Industrie sei auch keine Belastung für die Umgebung. Grillo: „Industrie heutzutage ist ja nicht schmutzig.“
Wichtig für Duisburg seien mehr Selbstbewusstsein und die Bereitschaft, die Stadt durch Anpacken wieder zu einem „Wachstumsstandort“ zu machen: „Wir können Strukturwandel“, betonte Grillo.
Sorgen um die Stahlindustrie
In der Diskussion um die CO2-Begrenzung, die vor allem die Duisburger Stahlindustrie betreffen würde, fordert Grillo eine globale Lösung: „Wir müssen CO2 dort einsparen, wo es am effizientesten ist.“ Was für die deutsche Werke sprechen würde. Denn ansonsten würde Stahl im Ausland erzeugt, verbunden mit deutlich höherem Schadstoffaustausch und Folgen auch für Europa und Deutschland: „CO2 macht nicht an der Grenze Halt.“