Duisburg. Ein Autofahrer fuhr beim Auffahren auf die Duisburger Rheinfähre durch die geschlossene Schranke am Bug und fiel in den Rhein. Er blieb unverletzt.
Es war ein verhängnisvoller Fahrfehler: Beim Auffahren auf die Rheinfähre, die zwischen Orsoy und Walsum pendelt, ist ein Autofahrer am Mittwochmorgen durch die geschlossene Schranke am Bug der Fähre gefahren und in den Rhein geplumpst. Nur dem beherzten Eingreifen des Kapitäns, seines Schiffsführers und eines Kunden der Fähre verdankt der ältere, gehbehinderte Autofahrer, dass er unverletzt aus dem Wagen entkommen konnte.
Die Duisburger Feuerwehr war gegen 9 Uhr alarmiert worden. Neben der Mannschaft der Walsumer Feuerwache und dem Rettungsdienst rückten sicherheitshalber auch die Taucherstaffel, das Feuerlöschboot und die Besatzung des Kranwagens zum Walsumer Fähranleger aus.
Schiffsführer sicherte Auto, damit es nicht wegtrieb
Der Automatik-BMW sei bis vor die Schranke gerollt und habe fast schon gestanden, schildert Dirk Nowakowski, Kapitän der Rheinfähre, der zu dem Zeitpunkt an Deck war, die entscheidenden Minuten: „Dann heulte der Motor auf, und ich dachte nur, was macht der denn da. Und im selben Moment ging der Wagen mit Schmackes über die Klappen und durch die Schranken.“
Nowakowski und ein Kunde reagieren blitzschnell: „Wir haben uns die Enterhaken geschnappt, die wir an Bord haben, und haben damit das Auto festgehalten, damit es nicht in den Strom gerät.“ Gleichzeitig brüllt Nowakowski seinem Schiffsführer am Steuer zu: „Drück dat Ding ma ins Land rein.“ Als der Wagen zwischen Fähre und Ufer festgeklemmt ist, können Nowakowski und sein Kunde die Haken beiseite legen und den unverletzten Autofahrer mit vereinten Kräften durch das Seitenfenster an Deck ziehen.
Die Rheinfähre fährt trotz kleinen Schadens ganz normal weiter
Als die ersten Einsatzkräfte der Feuerwehr am Unglücksort eintrafen, war die Situation bereits entschärft. Feuerwehrtaucher sicherten schließlich das im Uferbereich liegende Fahrzeug, bis es von einem Löschfahrzeug aus dem Wasser gezogen wurde. Öl oder Benzin sind, so die Polizei, nicht ausgetreten. Insgesamt waren 22 Einsatzkräfte der Feuerwehr und 4 Kräfte des Rettungsdienstes vor Ort.
Dass er und seine Mithelfer dem Unfallfahrer wohl das Leben gerettet haben, kommentiert Nowakowski eher lakonisch: „Na ja, wenn das Auto vom Strom mitgerissen worden wäre, hätte der Mann das wohl kaum überlebt. Ich weiß nicht, wie lange so ein Wagen schwimmt. Jetzt hat er halt nur ein paar Beulen.“
Ebenso wie die Schranke der Fähre. Die Hydraulik hat der BMW aus der Verankerung gerissen. „Die Schranke ist betriebsbetreibt. Die bedienen wir jetzt mit der Hand, bis die Hydraulik repariert ist“, sagt Dirk Nowakowski. „Wir fahren also ganz normal weiter.“