Duisburg. . Weihnachtsstimmung? Noch nicht wirklich – da sind sich Buden-Betreiber und Besucher einig. Dennoch kommen gefühlt Tausende zum Markt-Start.

Es riecht nach Reibekuchen und Glühwein, die Holzhütten sind mit Schneemännern und Tannenzapfen geschmückt – alles sieht wie Weihnachten aus, aber ein Großteil der Buden-Betreiber und Besucher ist noch nicht in rechter Weihnachtsstimmung.

„Für mich ist Weihnachten, wenn es richtig kalt ist, spätestens aber mit den Dezembertagen“, erklärt Sebastian Stradmann mit einem Glühwein in der Hand. Der Student besucht vergangenes Wochenende den Duisburger Weihnachtsmarkt in der Innenstadt und schlendert an über 100 Hütten, Stände und Fahrgeschäften vorbei. Tausende andere Besucher tun es ihm gleich und testen zu Beginn des winterlichen Marktes, wo es die leckerste Bratwurst und den fruchtigsten Glühwein gibt.

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„Wir werden hier in nächster Zeit öfter hinkommen. Besonders dann, wenn ich keine Lust habe zu kochen“, sagt Luca Blass. Bei ihr komme ab dem ersten Advent richtiges Festtags-Feeling auf. Damit ist sie nicht die Einzige, denn vor dem Adventsgesteck-Stand ist eine riesige Schlange, die darauf wartet für Zuhause den tradtionellen Christschmuck zu besorgen. „Nächsten Sonntag ist ja schon der erste Advent und den feiern wir immer mit Familie bei Kuchen und Kerzenschein“, erzählt die Neudorferin Hedwig Uhlenkamp und entscheidet sich für ein klassisches Tannengesteck mit vier roten Kerzen.

Neben gebrannten Mandeln, Zuckerwatte und Forellen mögen die Besucher vor Allem heißen Glühwein. Manfred Renkel, Betreiber der Glühwein-Kogge „Freja“, fällt auf, „dass letztes Jahr deutlich mehr Leute am ersten Weihnachtsmarkt-Wochenende da waren.“ Zwar sei es generell abends voller an seinem Stand, dennoch mutmaßt er, dass das zu warme Wetter und möglicherweise die Anschläge auf Paris die Leute hinderten auch tagsüber über den Markt zu schlendern. „Preislich hat sich nichts verändert. Ich denke auch, wenn wir uns den Feiertagen nähern, dass wir wieder mehr Glühwein ausschenken“, sagt Manfred Renkel.

Almhütte kommt bei Duisburger Weihnachtsmarktbesuchern gut an

Den Besuchern fällt beim Gang durch die City besonders die große „Königs-Alm“ ins Auge. Die Almhütte bietet Platz für bis zu 280 Personen und serviert neben Glühwein alpenländische Gerichte wie Knödel, Hütten-Flammkuchen oder Topfenstrudel. Auf den mit Schafsfell überzogenen Stühlen lassen sichs einige Gäste sichtlich gut gehen.

„Die Leute fühlen sich hier wohl. So eine Almhütte hat vielen gefehlt“, sagt der österreichische Betreiber Bernie Kuhnt, der abends ein 15-Mann-starkes Team braucht, um die Gäste zu bewirten. Auch Luca Blass gefällt die große Holzhütte: „Es macht schon was her. Da werde ich sicherlich auch noch den ein oder anderen Glühwein drinnen trinken“, meint sie. Sie findet aber auch, „dass vielleicht diese typische Rundgang-Atmosphäre vom Weihnachtsmarkt dadurch verloren gehen könnte und man nur in solchen Hütten verweilt.“