Duisburg. Das nächste WAZ-Medizinforum am 25. November beschäftigt sich mit Demenz. Geriatrie-Chefarzt Dr. Schröer geht es vor allem um Sensibilisierung.

Demenz. Sie macht Angst. Denen, die fürchten, im Alter zu erkranken. Und den Angehörigen, die sich um Vater, Mutter, Großeltern kümmern. Auch durch prominente Fälle wie jüngst Fußball-Legende Gerd Müller ist Demenz immer mehr ein Thema der Öffentlichkeit. Und Thema des nächsten WAZ-Medizinforums am Mittwoch, 25. November, ab 18 Uhr in den Sana-Kliniken. Interessierte können sich unter der Hotline 0800 60 60 710 anmelden.

Die Hilfe, die der Chefarzt der Geriatrie, Dr. Wolfrid Schröer anbietet, ist mehr als eine klinisch-medizinische. Sie setzt auf das ganze Netzwerk der Demenzbetreuung, das sich mittlerweile in Duisburg gebildet hat und vor allem Angehörige einbindet. „Das ist wichtig“, betont Schröer. Nicht ohne Grund wird Inge Klein von der Alzheimer Gesellschaft einen Part bei dem Medizinforum übernehmen.

Demenz als Begleiterkrankungen

Oft erkennen Krankenhäuser Demenz als Begleiterkrankungen, wenn ein älterer Mensch mit Herzproblemen oder nach einem Sturz ins Krankenhaus eingeliefert wird. Erst dort greift dann die klinische Untersuchung und Behandlung von Demenz, die vorher von Angehörigen als unspezifische Wesensveränderung registriert wurde. Weil auch erste Symptome wie sozialer Rückzug oder „depressive Verstimmtheit“ nicht als Krankheitsbild wahrgenommen wurden.

Die Ursachen von Demenz in der Veränderung von Gehirnzellen? Darüber rätselt die moderne Medizin heute noch. Und die Behandlung? Sie lehrt den Arzt, dass Medikamente oder Apparate hier nicht helfen, Medikamente z.B. gegen Depression oder Aggressionsschübe, nur Symptome behandeln können. Umfassende Betreuung, familiale Pflege, die Schaffung eines sicheren Alltags-Umfeldes sind Faktoren, die einen Demenz-Erkrankten „behandeln“.

Demenz-Erkrankungen wegen Vitaminmangel

Immerhin: Der Chefarzt kann auf dem Medizinforum erläutern, wie Demenz mit Tests, Gesprächen und Untersuchungen zweifelsfrei in der Klinik diagnostiziert werden kann. Und: Es gibt Demenz-Erkrankungen, die gefäßbedingt sind oder aus Vitaminmangel entstehen und im Gegensatz zur Alzheimer-Demenz behandelbar sind, „wenn sie denn frühzeitig erkannt werden“, so Dr. Schöer. Zugleich beruhigt er: Demenz ist nicht erblich, auch wenn es zu familiären Häufungen kommen kann.

Der Arzt wird zum Erklärer, der Sensibilität schafft, Verständnis weckt und gerade Angehörigen den Weg bahnt in eine Demenz-Betreuung, die den Erkrankten möglichst lange Alltagskompetenz und Selbstbestimmung erhält. „Das geht nur mit Hilfe aus dem Umfeld“, unterstreicht der Mediziner. Allein ist der Arzt machtlos. „Demenz wird immer stärker Teil unserer Gesellschaft“, erwartet der Chefarzt.