Duisburg. . Silvia Raffel und Norbert Schmitt plädieren für einen Perspektivwechsel in der Arbeit. In ihrem Gesundheitszentrum vereinen sie Beratung, Pflege und Therapie.
Die vornehme Villa an der Wilhelmshöhe empfiehlt sich nicht auf den ersten Blick als Standort für ein Gesundheits- und Pflegezentrum. Doch ihren Sitz am Kaiserberg haben Silvia Raffel und Norbert Schmitt bewusst gewählt für ihr Ziel, Beratung, Pflege und Therapie unter einem Dach zu vereinen. Sie wollen damit nun selbst den Beweis für ihre These antreten, die sie seit Jahren in der Beratung von Führungskräften aus dem Gesundheitswesen vertreten: Pflege geht auch mit den verfügbaren finanziellen Mitteln besser.
Den Spaß an der Arbeit vermitteln
Beide sind seit Jahrzehnten in der Branche unterwegs. Silvia Raffel, gelernte Krankenschwester für Intensivpflege, war tätig für den Bundesverband für Pflegeberufe, ehe sie sich selbstständig machte als Beraterin – Führungskräfte aus der ambulanten Pflege sind ein Schwerpunkt ihres Klientels. Norbert Schmitt leitete 15 Jahre lang selbst eine Reha-Einrichtung, war tätig für den Caritas-Verband in Oberhausen ehe er sich mit einer eigenen Praxis als Therapeut, Berater, Coach und Supervisor niederließ.
„Gute Pflege funktioniert nur, wenn wir auf den Menschen sehen“, sagt Silvia Raffel und meint dabei beide Seiten: „Wichtig sind Mitarbeiter, die Spaß an der Arbeit haben und das auch vermitteln können. Wenn ich ihnen nicht das Gefühl gebe, dass sie es wert sind, können sie das auch nicht herüberbringen.“ Neben einer angemessenen Bezahlung gehört dazu vor allem: „Sie sollen nicht Minutenwerte abarbeiten, sondern ihre Einsätze selbst planen. Pflege braucht Zeit im Kontakt mit den Menschen.“
Verbesserte Leistungen
„Wir verstehen uns als Netzwerk-Partner“
Rhein-Ruhr-Competence Consulting, Therapeutische Praxis und Ambulante Pflege sind die Geschäftsfelder des Gesundheitszentrums am Kaiserberg. „Wir verstehen uns als NetzwerkPartner“ betonen Silvia Raffel und Norbert Schmitt.
Neu ist dabei der Pflegedienst, der jünst mit vier Mitarbeiterinnen die Arbeit aufgenommen hat. Informationen: 0800 2777 2777, per E-Mail: info@ambulante-pflege-am-kaiserberg.de
Die Leistung nicht allein abhängig zu machen von den Defiziten eines Menschen, das ist Ziel des sogenannten „Pflegestärkungsgesetzes“, das verbesserte Leistungen, etwa für Demenzkranke vorsieht. Die Tagespflege biete Möglichkeiten, die Lebensqualität von Betroffenen zu verbessern, sagen Raffel und Schmitt: „Aber es gibt zu wenig Angebote in einer Qualität, wie Angehörige sie sich wünschen.“
Zu oft sei auch die Preisbildung in der Pflege intransparent, Unterschiede für Angehörige nicht nachvollziehbar begründet. „Gute Arbeit und hohe Qualität haben aber einen Wert“, plädiert Silvia Raffel für mehr Selbstbewusstsein bei den Diensten. Und auch in Krankenhäusern, wo noch zu oft auf Kosten des Personals gespart werde, „nehmen die Geschäftsführer Prozesse zur Veränderung der Sicht auf die Pflege noch zu selten wahr“.