Duisburg. Die Duisburger Flüchtlingsinitiative „Refugees Welcome Duisburg“ ist auch praktisch aktiv: Ein Benefiz-Trödelmarkt sammelt Spenden.

Auf der Facebook-Seite „Refugees Welcome Duisburg” tauschen sich Bürger aus, die Flüchtlingen helfen wollen. Man trifft sich allerdings nicht nur in der digitalen Welt – sondern auch bei gemeinsamen Aktionen. Jetzt luden Mitglieder zu einem Benefiz-Trödel zu Gunsten von Flüchtlingen auf die Heuser-straße in der Innenstadt. Der Erlös soll dem Petershof in Marxloh helfen und Ärzte in Flüchtlingscamps auf der griechischen Insel Lesbos unterstützen.

„Unser größtes Bestreben ist es, den Menschen zu helfen, die jetzt unsere Hilfe brauchen. Hier in Deutschland und auch anderswo”, sagt Matthias Eidens. Für die Organisation verschiedener Aktionen sei das Internet eine große Hilfe. „Heutzutage ist es leichter als früher, etwas auf die Beine zu stellen. Wir haben uns alle über Facebook kennengelernt, weil uns die selbe Absicht verbindet”, sagt Eidens. „Die Gruppe ist sehr schnell gewachsen. Viele Mitglieder bedeuten viele Ideen und viel Hilfe.” Mittlerweile gehören der Gruppe etwa 1200 Menschen an.

Einnahmen sollen auch im Ausland helfen

Einige der Mitglieder der Gruppe verkaufen bei dem Trödelmarkt am Samstag persönliche Dinge. Bücher, Schallplatten und Kunstwerke finden sich an den Tischen. Auch für das leibliche Wohl haben die Organisatoren gesorgt. Mit den Einnahmen will man sowohl in Duisburg bei der Arbeit mit Geflohenen helfen als auch im Ausland. „Der Petershof in Marxloh macht hervorragende Arbeit, bietet beispielsweise einmal wöchentlich eine freie Sprechstunde für Nicht-Versicherte an. Wir möchten die ehrenamtlichen Mitarbeiter unterstützen”, erklärt Eidens. „Außerdem helfen wir dem Projekt ,1 Euro für Lesbos’. Wir sammeln Geld, um die Arbeit der Ärzte zu fördern, die sich auf Lesbos in Flüchtlingscamps engagieren.”

Flüchtlinge in DuisburgSvenja Söhnchen, ebenfalls Mitglied der Duisburger Aktivisten, war bereits zwei Mal auf der griechischen Insel, um sich vor Ort ein Bild zu machen. „Es ist belastend zu sehen, was dort passiert. Aber gleichzeitig ist es auch wundervoll, wenn man mitbekommt, wie den Flüchtlingen geholfen wird”, erklärt sie. Ihr Engagement reicht vom Strand in Griechenland bis in die eigenen vier Wände: Sie hat ein syrisches Ehepaar in ihrer Duisburger Wohnung aufgenommen. „Ich finde, wir sind dazu verpflichtet, so gut es geht zu helfen. Für mich war es daher keine Frage, jemanden auch direkt bei mir zu Hause aufzunehmen”, bekräftigt sie. Die Syrer Sherin und Alan Habach, die jetzt seit einigen Wochen bei ihr Unterschlupf gefunden haben, sind bei dem Benefiztrödel natürlich mit dabei. Während Alan an den einzelnen Ständen mit anpackt, geht seine Frau ihrer großen Leidenschaft nach: Sie malt. Sie lässt sich von Besuchern über die Schulter schauen und fertigt Porträts an, die sie anschließend ebenfalls für die gute Sache verkauft. Beide hoffen, in Deutschland bleiben zu können. Sherin träumt von einer Künstlerkarriere und sucht derzeit nach Kontakten aus der Szene.