Duisburg. Im November 1990 eröffnete die bis heute andauernde Ausstellung im Kultur- und Stadthistorischen Museum. Sammler-Ehepaar trug 70.000 Münzen und andere Zahlungsmittel zusammen.

Als Dr. Herbert W. Köhler und seine Ehefrau Ingeborg Köhler-Osbahr ihre private Sammlung von rund 500 antiken Kunst- und Gebrauchsgegenständen und Schmuck sowie etwa 70 000 Münzen und andere Zahlungsmittel dem Kultur- und Stadthistorischen Museum (KSM) am Innenhafen übergaben, gründeten sie damit die erste öffentliche Ausstellung privaten Rechts. Am 17. November 1990 eröffnete die bis heute andauernde Dauerausstellung, die zahlreiche Exponate aus vielen Hochkulturen der Welt beherbergt. Am vergangenen Sonntag blickten Oberbürgermeister Sören Link, Vorstandsvorsitzender der Köhler-Osbahr-Stiftung Hans Jürgen Kerkhoff, Museumsdirektor a.D. Dr. Gernot Tromnau und Museumsdirektorin Dr. Susanne Sommer vor geladenem Publikum auf ein Vierteljahrhundert „Antiken, Schmuck und Münzen“ zurück und verkündeten zugleich Zukunftspläne für die kommenden Jahre.

Die damals erste feste Ausstellung zeigt bis heute wertvolle Schätze, die aus der privaten Sammelleidenschaft des in den Jahren 2001 und 2002 verstorbenen Ehepaares entstammen. Zu sehen sind über 3000 Jahre alte Götterfiguren, antike griechische Weinschalen oder eine Vielzahl an jahrhundertealten Token und Münzen, die teilweise zehn bis 1000 DM pro Stück zum damaligen Zeitpunkt wert waren. Kürzlich belief sich der gesamte materielle Versicherungswert der Exponate noch auf acht Millionen Euro, nach einigen Erweiterungen ist er jedoch schnell wieder angestiegen. Der ideelle Wert hingegen lässt sich nicht so leicht beziffern. „Wir sehen hier nicht nur einzelne Stücke, sondern eine weltumspannende Sichtweise des Sammlers“, sagt Sören Link in seiner Eröffnungsrede. Er hebt neben dem Werk auch persönliche Aspekte des Stifter-Ehepaars hervor. „Die Leistungen der Stiftung sind ein Dank an Duisburg als neue Heimat, nachdem beide aus Westpreußen und Oberschlesien in den Süden

Neues Projekt ,Schüler führen Schüler’

Neben seiner zu bewundernden Sammelleidenschaft setzte sich das Ehepaar Köhler-Osbahr auch bereits zu Lebzeiten für musikalische Förderung ein. So spielte auch am Sonntag als Dank das Dialoghi-Quartett einige Stücke. Die vier jungen Musiker hatten in diesem Jahr den Förderpreis der Köhler-Osbahr-Stiftung erhalten.

Neben der musikalischen Förderung widmet sich die Stiftung in diesem Jahr einem neuen Vorhaben. „Wir haben das Projekt ,Schüler führen Schüler’ ins Leben gerufen“, verkündet Museumsdirektorin Sommer. In Kooperation mit der Globus-Gesamtschule am Dellplatz sollen Schüler Flüchtlinge und Mitschüler mit Migrationshintergrund durch die Ausstellung führen. Die Jugendlichen sollen sich die Exponate gegenseitig zeigen und erklären und somit eigenständig ihr kulturelles Bewusstsein erweitern.

Die Schlussworte sprach spontan der ehemalige Duisburger Kulturdezernent Dr. Dr. Konrad Schilling. Er überreichte Dr. Susanne Sommer und Brigitte Findeisen, persönliche Nachfolgerin von Dr. Köhler, eine in Lavastein gebettete Kupfermünze und bedankte sich für die tatkräftige Unterstützung der vergangenen Jahre.