Duisburg. . Die Stadtteilzentren brauchen engagierte Händler und Werberinge. Und vor allem Kunden, die tatsächlich vor Ort einkaufen. Auch die Stadtplanung ist gefragt.
Haben die Stadtteilzentren eine Zukunft? „Jeder Klick im Internet tut dem Handel vor Ort gegebenenfalls weh“, sagt Wilhelm Bommann, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes. Aber er ist auch überzeugt, dass der stationäre Handel auch morgen noch seine Chance hat – wenn er sich engagiert und wenn die politischen Rahmenbedingungen stimmen. Und: Auch der Kunde entscheide über den Laden in seiner Nähe.
„Wer morgen im Stadtteil einkaufen will, muss heute im Stadtteil einkaufen“, sagt Bommann als Fazit nach einem guten Dutzend von Stadtteilbesuchen, die wir als Serie in den letzten Wochen veröffentlicht haben. Wer nur im Internet und auf der Grünen Wiese einkaufe, dürfe sich nicht wundern, wenn die Geschäfte im direkten Kundenumfeld für immer schließen.
Schaufenster als Visitenkarte des Betriebs
„Engagement ist das A & O, Zurücklehnen der falsche Weg“, appelliert Bommann an die Händler vor Ort und verweist auf viele aktive Werbegemeinschaften, die sich vor Ort einbringen, sei es mit der Verschönerung des Umfeldes ihrer Geschäfte, sei es als Sponsor von Vereinen und anderen Aktivitäten im Stadtteil.
Gleichwohl sieht der Verbandschef auch Nachholbedarf, etwa bei der Außendarstellung. „Das Schaufenster ist die Visitenkarte des Betriebes.“ Auch bei Einrichtung und Qualifizierung des Personals zahle sich Engagement aus.
Politik und Verwaltung sieht Bommann, was den Handel angeht, zumindest teilweise auf dem richtigen Weg. Duisburg sei durch die kommunalen Neuordnungen im 20. Jahrhundert eine Stadt mit starken und selbstbewussten Stadtteilen. Nach etlichen Sünden in der Vergangenheit sei inzwischen die Einsicht eingekehrt, dass der Einzelhandel in die Stadtteilzentren gehöre. Auch die Beschränkung von Vergnügungsstätten durch die aktuelle Stadtplanung sei positiv.
„Es wird für den Handel nicht einfacher“
Was fehle, seien aber Investitionen in die Verbesserung des Umfelds der Geschäftsstraßen, etwa durch Blumenkästen. Und nach wie vor werde der Handel verunsichert durch Planungen großer Einzelhandelsflächen wie auf dem Krieger-Gelände am Bahnhof oder das Outlet Center in Marxloh.
„Es wird für den Handel nicht einfacher“, ist Bommann überzeugt. Um so wichtiger seien Veranstaltungen wie das unlängst im ganzen IHK-Bezirk beworbene „Heimat-Shoppen“ mit einem Reigen von Veranstaltungen. Und der Kunde habe es mit seinem Einkaufsverhaltungen in der Hand, wie weit seine Wege zum nächsten Geschäft einmal sein werden. Verschieben sich Marktanteile, etwa ins Internet, seien es die Stadtteile, die als erste die Folgen spüren, aber irgendwann auch die Stadtmitte. Nur wer vor Ort einkaufe, sichere das dortige Angebot.