Duisburg. . Die Infrastruktur für die Kommunikation ist gebündelt im Zentrum für Informations- und Mediendienste (ZIM). Dessen Superrechner schafft 31 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde.

Das Dilemma aller IT-Techniker beschreibt Prof. Dr. Ulrich Radtke bei der Feierstunde zum zehnten Gründungstag des Zentrums für Informations- und Mediensysteme (ZIM) der Universität Duisburg-Essen in einem Satz. „Wenn’s gut läuft, dankt es niemand, wenn’s nicht funktioniert, stehen alle auf der Matte“, so der UDE-Rektor. Im Neudorfer Tectrum erinnerte das ZIM am Donnerstag an die Zusammenfassung der bis 2005 dezentralen Bereiche.

Ohne IT keine Uni: Sie sei „Voraussetzung für Forschung und Lehre“, so Radtke. Verwaltung und Bibliothek, Lernplattformen, von Forschern produzierte und benötigte Daten, die PC-Pools in den Gebäuden sowie die komplexe netzgestützte und drahtlose Kommunikationsinfrastrukur: All das und vieles mehr wird von rund 130 Mitarbeitern des ZIM betrieben, gewartet, aktualisiert und repariert. „Die IT hat eine Dominanz gewonnen, die nicht mehr wegzudenken ist“, sagt Albert Bilo, Vorstandschef des Bereichs IKM (Information, Kommunikation, Medien) der UDE,

E-Learning wird sich weiter entwickeln

Der für das Computerzeitalter gewaltige Zeitraum von zehn Jahren ist auch an der Entwicklung der Zahlen ablesbar: Seit der Gründung 2005 wuchs die verwaltete Datenmenge von 83 Terabyte (TB) auf 1020 TB, statt 89 drahtloser Zugangspunkte ins Internet werden mittlerweile 1162 betreut. Der monatliche Internetverkehr an der UDE stieg um mehr als das Sechsfache: von 28 auf 185 TB. Fünfmal soviele Geräte wie 2005 werden heutzutage ausgeliehen (13.900 statt 2800) und achtmal mehr Seminarräume und Hörsäle betreut (von 35 auf 280). Die Zahl der Lernplattformnutzer wuchs in zehn Jahren von 4300 auf 56.500, von 150 auf 1000 schnellte die Zahl der betreuten Computer in den PC-Pools nach oben.

Möglich ist die Bewältigung dieser Datenmengen nur mit Hochleistungsrechnern. Im LE-Gebäude am Forsthausweg schlägt das Herz der Uni-IT: Der „Supercomputer“ (Cray-XT6m) hat mehr als 4000 Rechnerkerne, schafft mehr als 31 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde und steht doch vor der Ablösung. Im nächsten Jahr wird sein Nachfolger mit mehr als 10.000 Kernen angeschlossen.

Die technische Voraussetzung dafür, dass „nach zehn Jahren Aufbau nun der Aufbruch folgt“, so Albert Bilo. Die „Universität 4.0“ werde zwar durch den Fortschritt der digitalen Vernetzung nicht zu einer „selbstintelligenten Fertigungsstraße“, dennoch werde sich das E-Learning weiter entwickeln, das Campus-Management ausgebaut. „Wir werden neue Qualitätsstufen erreichen“, sagt auch ZIM-Leiter Uwe Blotevogel. Neben der Entwicklung neuer Lösungen werde dabei die Datensicherheit zur „Schlüsselfrage“ für die UDE.

Uni-IT: Studierende profitieren vom Ausbau 

Auch die Studierenden profitiren vom IT-Fortschritt an der Universität: In der PS-Hall können etwa 200 elektronische Prüfungen gleichzeitig abgenommen werden.

Sehr beliebt ist auch die Campus-App myUDE, die seit ihrer Einführung vor drei Jahren bereits 45.000 Mal heruntergeladen wurde.

Den Ausbau des E-Learning stellt Rektor Ulrich Radtke in Aussicht. Dort gebe es „kein Sparkonzept“. Radtke: „Auch die Vernetzung mit anderen Universitäten muss noch besser werden.“