Duisburg. . Auftakt der Aktionswoche zum Thema Einbruchschutz: Die Beamten der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle informierten die Bürger am EKZ.
Wachsame Nachbarn sind oft der wirkungsvollste Schutz vor Einbrechern. Und diese sollten nicht nur auf ihre Augen, sondern auch auf ihre Ohren vertrauen. „Wie ein Einbruch klingt? Na, ungefähr so, als ob im Streit ein Fenster heftig zugeschlagen wird“, startet Thomas Peters einen Erklärungsversuch.
Der Hauptkommissar aus der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle und sein Kollege Axel Hilbertz hatten gestern zum Auftakt einer landesweiten Aktionswoche zum Thema „Einbruchschutz“ mit ihrem Infomobil auf dem EKZ-Parkplatz in Hochemmerich Halt gemacht. Rund 80 Bürger holten sich Sicherheitstipps und -tricks für ihre eigenen vier Wände. Denn die Zahl der Einbrüche ist in diesem Jahr in Duisburg deutlich gestiegen: Die Polizei verzeichnete bereits Ende September mehr Delikte als im gesamten Jahr 2014. Gerade jetzt, zum Beginn der dunklen Jahreszeit, gelte es wieder, so Polizist Peters, „die Bevölkerung für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren“.
In 42,8 Prozent aller Einbrüche in Duisburg blieb es beim Versuch
Nichts ist für Einbrecher abstoßender (weil zeitaufwendiger!) als wirkungsvolle Sicherheitstechnik. Und die Aufklärungsarbeit der Bürger in den vergangenen Jahren zeigt bereits Wirkung: Bei 42,8 Prozent aller 1556 Einbrüche, die von der Duisburger Polizei aufgenommen wurden, blieb es beim Versuch. Denn stoßen Eindringlinge auf materiellen Widerstand, suchen sie meistens sofort das Weite. „In unserer Beratung empfehlen wir nur geprüfte und zertifizierte Elemente“, so Axel Hilbertz. Das Landeskriminalamt hat eine Liste mit allen geeigneten Herstellern im Internet veröffentlicht.
Auch Britta Wickrath informiert sich am Stand. „Wir wollen bald ein neues Haus bauen und dort gleich die nötige Sicherheitstechnik einbauen lassen“, erzählt die 42-jährige Bergheimerin. Aktionen wie diese begrüßt sie: „Ich finde es toll, wenn die Polizei mit solchen Beratungsangeboten auch mal vor Ort in die Stadtteile kommt.“ Das wird in dieser bis Samstag laufenden Aktionswoche noch mehrmals geschehen (siehe Termine Infobox). Auch das Ehepaar Hans-Joachim und Gisela Wenzel nimmt nach einer Erstberatung am Mobil viele Infobroschüren mit. „Wir vereinbaren auf jeden Fall einen Termin für einen Hausbesuch der Polizeiberater bei uns“, erklärt Gisela Wenzel.
Und welche Fragen wurden am Eröffnungstag der Aktionswoche besonders häufig gestellt? „Wir hatten viele Mieter dabei, die wissen wollten, wer die Investitionen für Sicherheitstechnik tragen muss“, so Hilbertz. „Wir raten allen Vermietern, sich an diesen Kosten zumindest zu beteiligen. Denn mehr Sicherheit im Haus erhöht auch die Lebensqualität.“
Zahnstocher und Äste
Viele Bürger, die in den Ferien regelmäßig auf Häuser oder Wohnungen ihrer Nachbarn aufpassen, fragten nach, worauf sie achten müssen. „Manche Einbrecher stecken einen Zahnstocher ins Türschloss oder legen einen Ast auf die Fußmatte vor der Tür“, erzählt Peters. Bleibt das alles liegen oder stecken, weiß die Bande, dass im Haus oder in der Wohnung keiner ist. „Deshalb achten Sie auch auf solch’ scheinbar unwichtige Kleinigkeiten“, rät Peters den Bürgern.
Daten und Fakten zur Aktionswoche „Einbruchschutz“ in Duisburg
Wer einen Termin für eine Besichtigung der Polizei der heimischen vier Wände vereinbaren möchte, sollte wegen der laufenden Aktionswoche mit einer Absprache bis zum nächsten Montag warten. Sie erreichen die Kommissare der Technischen Prävention dann telefonisch unter: 0203/280-4761 (Thomas Peters), -4762 (Walter Hüttemann) oder -4763 (Axel Hilbertz).
In dieser Woche informieren die Beamten noch in: Alt-Hamborn (Di., 9-13 Uhr, Altmarkt), Ruhrort (Di., 15-18 Uhr, vor Kaufland), Hochheide (Mi., 9-13 Uhr, Bürgermeister-Bongartz-Platz), Buchholz (Mi. 13-18 Uhr, Marktplatz), Bissingheim (19.30 Uhr, Gemeindehaus Hermann-Grothe-Straße) sowie Innenstadt (Sa., 11-14 Uhr, Königstraße).