Duisburg.. Stefan Schmitz ist Besitzer des wohl ersten Duisburger Food-Trucks und will mit seinem Angebot eine Alternative zu Kantinen-Essen und Butterbrot bieten.

Stefan Schmitz (41) kann kochen. Im Haus Kornwebel, einer gutbürgerlichen Gaststätte im Rahm (die inzwischen abgerissen ist) hat er eine Ausbildung gemacht, im „Eichwäldchen“ arbeitete er als Stellvertretender Küchenchef. Jetzt ist Stefan Schmitz unter die Trucker gegangen. Als Besitzer des ersten Duisburger Food-Trucks tut er allerdings immer noch das, was er besonders gut kann: Er kocht.

Der Truck hält quasi direkt vor der Bürotür

Die Mitarbeiter von Intel und Xella können sich freuen. Neuerdings hält Stefan Schmitz mit seinem Food-Truck quasi vor ihrer Bürotür. Jeden Donnerstag bietet er an der Verkaufstheke des umgebauten Freightliners eine willkommene Abwechslung zu Kantine oder selbst geschmiertem Butterbrot. Tacos mit Garnelen, Aprikosen-Tomaten-Chutney und Sesam-Soja-Sauce stehen auf seiner Speisekarte, Gemischte Salate mit gerösteten Nüssen und Hähnchenbrust oder Bulgur mit Gurke, Tomate und Minzjoghurt. „Ich will eine frische, leichte Küche anbieten: Erbsensuppe oder so was kommen für mich nicht in Frage“, sagt der Koch, der in Wanheim und Großenbaum aufgewachsen ist. Dabei kalkuliert er auch mit der wachsenden Zahl der Veganer, für sie bereitet er eine Taco-Variation mit Sojageschnetzeltem, roter Zwiebel und Currydip.

Er hat extra eine Taco-Maschine aus Mexiko kommen lassen. „Das Teil kostet 1500 Dollar und ungefähr noch mal soviel an Zollgebühren und Lieferkosten“, erzählt Schmitz. Der Koch wollte sich schon lange selbstständig machen. „Mich reizt es, eigenständig zu handeln und einen direkten Draht zum Kunden zu haben“, sagt der Mann, der gerade von Rahm nach Wittlaer umgezogen.

Im Truck kurz auf den Grill

Schmitz kocht noch in seinem Leihfahrzeug – der Ausbau des eigenen Trucks hat sich bislang verzögert.
Schmitz kocht noch in seinem Leihfahrzeug – der Ausbau des eigenen Trucks hat sich bislang verzögert. © FUNKE Foto Services | FUNKE Foto Services

Seine Gerichte bereitet er in der Küche einer ehemaligen Pizzeria auf der Sermer Dorfstraße vor. Das Fleisch zum Beispiel wird dort nach der Niedrigtemperaturmethode, bei 54 Grad, gegart. Und dann im Truck kurz auf den Grill gelegt. „So bleibt das Fleisch saftig und bewahrt den Geschmack“, sagt der Fachmann.

Sein Mittagstisch ist nicht ganz billig – für eine Portion Tacos, drei Stück, zahlt man acht Euro. „Das ist schon spitz kalkuliert“, sagt der Chef von FoodiesTruck. Er bezieht sein Fleisch von der Naturmetzgerei Gläser am Niederrhein, seine Teller und Becher sind aus Zuckerrohrfaser und damit biologisch abbaubar. „Ich achte auf ökologisch sinnvolle Produkte“. Dazu gehören auch regionale Lebensmittel. Die Kartoffeln für seine handgemachten Pommes bezieht er von Bauer Blomenkamp in Serm. Dazu bekommt, wer will, auch eine Bratwurst – aber nicht einfach mit Ketchup, sondern mit einer fruchtigen Currysauce.

Caterer bei Hochzeiten und Geburtstagen

Schmitz ist mit seinem Food-Truck auch im Duisburger Innenhafen und vor der Aldizentrale in Mülheim unterwegs. Eigentlich wollte er auch einen Standort in Großenbaum ansteuern, doch der Mediamarkt, bei dem er angefragt hatte, lehnte ab. „Aber ich bleibe dran, vielleicht finde ich eine andere Möglichkeit dort“. Außerdem arbeitet er als Caterer bei Hochzeiten, Firmenveranstaltungen und Geburtstagen.

In den ersten Wochen fährt Schmitz mit einem Leihfahrzeug. Der Ausbau seines eigenen Trucks hat sich verzögert, er wird erst im November geliefert. Bis dahin werden schon so manche Tacos verzehrt sein.