Duisburg.

„Unser Geschäft machen wir draußen auf der Verkaufsfläche. Und wenn man wissen will, wie die Filiale funktioniert und welche Art von Kunden sie hat, muss man sich dort auch aufhalten“, sagt Volker Simstich, der seit dem 1. April als Geschäftsführer die Karstadt-Filiale im Forum übernommen hat. „Mein Credo lautet: Der Fisch fängt immer am Kopf an zu stinken. Als Geschäftsführer hat man auch eine gewisse Vorbildfunktion.“ Und deshalb steht der Chef auch schon mal selbst an der Kasse, oder faltet von Kunden verkrumpelte Handtücher eigenhändig zusammen und legt sie ordentlich zurück ins Regal.

Der 54-jährige, der in der „Metropole des Schwabenlandes“, also Stuttgart, geboren wurde, bringt langjährige Erfahrungen mit. „Ich bin ein klassisches Kind des Handels“, sagt er. „Bei Hertie habe ich gelernt und wurde nach der Fusion in den 90-er Jahren von Karstadt übernommen. So bin ich vom Hertianer zum Karstädter geworden.“

Ein gutes Dutzend Stadtorte durchwandert

Aber auch als Geschäftsführer ist der Vater von zwei inzwischen erwachsenen Kindern keineswegs unbeleckt. Über 20 Jahre ist er in dieser Funktion tätig und hat dabei ein gutes Dutzend Standorte durchwandert, unter anderem war er zweiter Geschäftsführer in einer Münchener Filiale des Konzerns.

Vor seinem Wechsel nach Duisburg hat er gut zehn Jahre lang die Geschicke des Gummersbacher Karstadthauses im Oberbergischen gelenkt. Nun also Duisburg. Zugegebenermaßen vermisst Simstich die Berge ein wenig, vor allem als passionierter Radrenn- und Mountainbike-Fahrer, dennoch fühle er sich hier „ausgesprochen wohl“. Was zum einen an dem hiesigen Menschenschlag liege: „Ich finde das gut, wie offen und direkt die Menschen hier sind. Das gilt auch für meine Mitarbeiter. Die sagen deutlich, wo der Schuh drückt. Das sollen sie auch. Schließlich bringt nur ein zufriedener Mitarbeiter gute Leistungen.“

Lob für des Vorgängers Arbeit

Zum anderen habe er mit dem Duisburger Haus „ein gut bestelltes Feld“ übernommen, lobt er die Arbeit seines Vorgängers Jochen Keller, der in die Filiale Bayreuth gewechselt ist. Mit der Entwicklung im Geschäftsjahr, das am 30. September endete, sei er sehr zufrieden, bilanziert Volker Simstich: „Wir haben einen Umsatzzuwachs erzielt. Die Duisburger Filiale ist gut aufgestellt. Ich bin mit den Zukunftsaussichten zufrieden.“

Verändern will der neue Geschäftsführer dennoch Einiges. Handel sei nun mal Wandel. Um eine stabile betriebswirtschaftliche Entwicklung zu haben, müsse das Markenportfolio immer wieder überprüft werden.

Im Modebereich werde sich deshalb auch in nächster Zeit etwas ändern. Simstich: „Die eine oder andere neue Marke wird bald in unserem Haus hinzukommen.“ Und das Haushaltswaren-Sortiment soll ebenfalls ausgeweitet und umgestaltet werden.