Duisburg. . Die Ausstellung mit Werken von acht Meisterschülern der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig endet am nächsten Wochenende.

Die Ausstellung „Wunschlos glücklich“ mit Werken von acht Meisterschülern, die an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HGB) in der Klasse von Professorin Annette Schröder ausgebildet wurden oder werden, ist nur noch am Wochenende, 25. bis 27. September, in den Räumlichkeiten des Kunstvereins Duisburg am Weidenweg in Kaßlerfeld zu sehen. Eine der Meisterschülerinnen, die in Gelsenkirchen lebende Jannine Koch, war nun mit Mitgliedern des Mülheimer Kunstvereins im Rahmen einer Exkursion in Duisburg zu Gast. Sie führte die rund 20 Interessierten nicht nur durch die Ausstellung, sondern sprach mit ihnen auch über die berühmte „Leipziger Schule“.

Neo Rauch, Matthias Weischer, David Schnell, Werner Tübke oder Tim Eitel – die Liste der Namen von berühmten Künstlern, die an der Hochschule in Leipzig ausgebildet wurden, ist lang. Auch deshalb ist ein regelrechter Hype um die HGB entbrannt. „Sie ist zu einem Magnet für alle jungen Künstler geworden“, berichtet Jannine Koch. Die 34-Jährige war Absolventin der Meisterklasse im Jahr 2012. Einen Platz darin finden nur jene Studenten, die nach fünf Jahren ihr Diplom mit der Note „Sehr Gut“ abschließen. „In jeder Meisterklasse sind nicht mehr als sieben Leute“, sagt Koch.

Koch berichtet über die „Leipziger Schule“

Gerade für figürliches Malen sei Leipzig das Zentrum in der Republik. Im Gegensatz zu manch anderen Unis, die ein Kunststudium anbieten, sei der Studienaufbau in Leipzig sehr verschult. Zudem verlangen die Dozenten von ihren Studenten eine hohe Präsenzpflicht.

Im Rahmen des Studiums stehen die vier Säulen Malerei/Druckgrafik, Fotografie, Medienkunst sowie Illustration/Grafikdesign – auf eine davon muss sich jeder Student fokussieren. Ein Hauptaugenmerk in der Ausbildung wird auf die handwerkliche Ausbildung in jedem der Bereiche gelegt. „Man muss erst die Demut vor dem Handwerk erlernen, um sich dessen bedienen zu können“, sagt Koch. In der Diskussion mit dem Publikum stellt die Malerin klar, dass „weniger als fünf Prozent aller Künstler überhaupt von ihrer Kunst leben können.“ Und dass prominente Lehrer nicht automatisch die besten Ausbilder sein müssen. Sie seien oft zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Mit einem Rundgang durch die Ateliers in der zweiten Etage des Gebäudes am Weidenweg endete der Tag.

Nur noch an diesem Wochenende zu besichtigen

Herbert Gorba, Vorsitzender des Duisburger Kunstvereins, freute sich über diese gemeinsame Veranstaltung der Kunstvereine. „Dies war die erste Kooperation in dieser Art samt Vortrag“, so Gorba. Wiederholung nicht ausgeschlossen.

Bei den acht Meisterschülern, deren Werke derzeit am Weidenweg zu sehen sind, handelt es sich um Ellen Akimoto, Sabine Graf, Tobias Hild, Jens Schubert, Anya Triestram, Ivana de Vivanco, Eva Walker und eben Jannine Koch. Letztere ist mit zwei Bildern und zwei Zeichnungen vertreten. Die Ausstellung ist geöffnet: Fr. und Sa. 17-20 Uhr, So. 14-18 Uhr. Infos gibt’s auch unter: 0203/718 78 41.