Duisburg. . „Engel in Orange“ feiern Geburtstag in der Innenstadt. Besucher dürfen in Hubschrauber einsteigen. Ärzte und Piloten informieren über ihre Arbeit.

Punkt 11.30 Uhr landet der Rettungshubschrauber Christoph 9 direkt in der Innenstadt, neben dem City-Palais – die Windstöße der Propeller zerzausen den hunderten Schaulustigen am vergangenen Samstag die Frisur. „Absolut beeindruckend“, findet Klaus Mutzer den Anflug vom Airbus EC 135. Der Duisburger stattet wie etliche andere dem 40-jährigen Geburtstagstreiben einen Besuch ab.

Höhepunkte sind die beiden Hubschrauber, in denen die Gäste sitzen und alles genau unter die Lupe nehmen können. Denn neben dem hochmodernen Airbus-Hubschrauber, in dem die Besatzung aktuell zu Einsätzen fliegt, gibt es noch den 40 Jahre alten Helikopter zu begutachten – der zu Beginn von Christoph 9 seine Runden flog.

Hubschrauber und Crewmitglieder

„Gleich heben wir ab, Motoren werden gestartet“, stellt sich Jannik (9) im Cockpit der BO 105 vor. Der Helikopter, der 1975 die ersten Einsätze über Duisburg flog, fasziniert die Kinder. All diese Knöpfe und Hebel wirken ziemlich kompliziert, aber Jannik interessiert das nicht sonderlich. Viel mehr begeistern sich die Eltern für all die Technik, die in so einem Fluggerät steckt. In langen Reihen warten sie darauf, mit den Kindern den Hubschrauber zu entdecken – jeder auf seine Art. „Ich finde es super, dass wir mal die Möglichkeit haben, uns das Ganze aus nächster Nähe zu betrachten“, sagt Gregor Wotert.

Und nicht nur die Hubschrauber sind ganz nah, viele der Crewmitglieder (für Passanten an der orangefarbenen Arbeitskleidung zu erkennen) gehen über den Platz, reden mit den Leuten und beantworten gerne Fragen. So wie der Notarzt Daniel Schwarze: „Für uns ist dieser runde Geburtstag spitze. Wir können die Duisburger aufklären, was wir genau machen und ihnen erklären, dass nicht alle Hubschraubereinsätze, wie im Fernsehen, brandgefährlich sind.“ Die Crew – stets bestehend aus Pilot, Rettungsassistent und Notarzt – fliege durchschnittlich drei bis vier Mal am Tag raus, um Herzinfarkte, Schlaganfälle und Stürze zu behandeln. „Wir sind sowas wie der Krankenwagen der Lüfte“, sagt Schwarze, der seit zehn Jahren für das Luftrettungszentrum Duisburg arbeitet.

Hilfsorganisationen präsentieren sich

Rund 38 000 Einsätze in 40 Jahren

Das Team der Christoph 9 besteht aus 12 Rettungsassistenten der Berufsfeuerwehr, 12 Notärzten der BG Unfallklinik und 20 Piloten von der Bundespolizei der Fliegerstaffel West/St.- Augustin.

38 000 Einsätze in 40 Jahren, leistete Christoph 9. Das Luftrettungszentrum befindet sich auf dem Gelände der Unfallklinik in Duisburg-Buchholz.

Der Rettungshubschrauber vom Typ Airbus EC 135 ist 257 km/h, schnell, rund 12 Meter lang und 3,50 Meter hoch.

Bei der Feier für Christoph 9 präsentieren sich ebenfalls Hilfsorganisationen, wie das DRK, der ASB und die Malteser am König-Heinrich-Platz. Die Kinder können am „Heißen Draht“ oder dem Wipp-Labyrinth spielen und malen. Mehrere Jugendliche lassen sich von Malteser-Helfer Philipp Rösel Erste Hilfe zeigen. Die Herz-Lungen-Wiederbelebung kann an Dummies getestet werden. „Es kommen aber auch ältere Menschen, die ihre Kenntnisse wieder auffrischen möchten“, sagt Rösel während er auf den Kunststoff-Körper drückt.

Bis zum Abflug von Christoph 9 um 17.30 Uhr ist dieser aber der Blickfang für die zahlreichen Besucher, die auch zufällig vorbeikommen. „Ich bin mit meinem Sohn in die Stadt gekommen, um ein Eis zu essen, aber das dauert wohl noch. Das sollte man sich nicht entgehen lassen“, meint Stefan Könnecke. Sohn Robin (9) freut sich, in die etwa zwölf Meter lange Maschine einzusteigen und die mutigen Piloten nachzuahmen.