Duisburg/Oberhausen/Kreis Wesel. In der Wohnung eines mutmaßlichen Räubers fand die Polizei Diebesgut, das aus Einbrüchen in Duisburg, Oberhausen und im Kreis Wesel stammen soll.
580 Beutestücke in fünf Monaten - darunter Schmuck, Handys, Uhren, eine Pistole und etwas, das wie ein Fabergé-Ei aussieht. Der Polizei ist eine mutmaßliche Einbrecherbande ins Netz gegangen, die für Einbrüche im Bereich Duisburg, Oberhausen, Dinslaken und möglicherweise auch darüber hinaus in der Zeit zwischen dem 1. April 2015 und dem 3. September 2015 verantwortlich sein soll. Die umfangreiche Beute stellten die Beamten in einer Wohnung in Dinslaken sicher – und das eher zufällig.
Bei zwei Einsätzen, an denen auch ein Sondereinsatzkommando beteiligt war, ging es eigentlich um die mutmaßlichen Täter, die im Januar einen Lieferwagenfahrer der Bäckerei Schollin mit einer Schusswaffe überfallen hatten. Umfangreiche Ermittlungen hatten die Kommission „Hof I“ der Polizei auf die Fährte der Männer geführt. Bei der Wohnungsdurchsuchung eines der Verdächtigen stießen die Beamten auf das Diebesgut.
Ermittlungskommission sucht nach rechtmäßigen Besitzern der Beute
Der Mann ist offenbar diesbezüglich vorbelastet – die Staatsanwaltschaft Duisburg will dazu keine Details preisgeben. Die Polizei spricht lediglich von „überörtlich agierenden Wohnungseinbrechern“ und „zahlreichen Straftaten“ — alleine die Vielzahl an Beute-Stücken lässt auf mehrere Tätern und einer Einbruchserie schließen.
Nun sucht die Ermittlungskommission „Hof II“ nach den Besitzern der Beute. Durch die Zuordnung zu Einbrüchen lassen sich dann Rückschlüsse auf das Tatmuster ziehen. Derzeit liegen die 580 Teile in einer großen Kiste in der Asservatenkammer der Polizei Dinslaken. Unzählige Ketten, Ringe und Münzen sind darunter, zum Beispiel eine Krügerrand-Viertel-Unze aus dem Erstprägungsjahr 1980.
Kriminalpolizei kann Wert der Beute noch nicht beziffern
Aber auch Uhren, Kleidung und Elektronik, gar eine Bohrmaschine sind darunter. Ob die Pistole schussbereit ist, war aus den beteiligten Behörden am Freitag nicht zu erfahren. Ob es sich bei dem kuntsvoll verzierten Ei tatsächlich um ein Fabergé-Ei handelt oder ob die gefundenen Patek Philippe Uhren, die neu viele zehntausend Euro kosten können, echt sind, steht noch nicht fest — die Kripo hat die Gegenstände noch nicht prüfen lassen, kann also auch den Wert der Beute nicht beziffern.
Hier kann man sich das Diebesgut ansehen
Auf ihrer Internetseite hat die Polizei Bilder aller Gegenstände eingestellt — auch diejenigen, die bereits zugeordnet werden konnten. Bei einem Reisepass dürfte das nicht schwergefallen sein. Bei individuell gefertigten Stücken, wie etwa einem Medaillon aus zwei Münzen, haben die Ermittler die Hoffnung, dass sie von den Besitzern schnell wiedererkannt werden.
Die Polizei hat jedes Stück der Beute fotografiert und auf ihrer Homepage unter www.polizei.nrw.de/wesel veröffentlicht. Wer keinen Internetzugang hat, kann die Fotos auch auf der Wache in Dinslaken, Telefon 02064/ 6220, einsehen.