Düsseldorf. Zu dem Schock kommt der Schaden: Einbrecher machen in NRW millionenschwere Beute - nicht nur in Wohnungen. Erwischt werden die wenigsten.
Einbrecher haben im vergangenen Jahr in Nordrhein-Westfalen Diebesgut im Wert von über 240 Millionen Euro erbeutet. Im Vergleich zum Vorjahr liegt die Schadenssumme damit um rund 24 Millionen Euro niedriger. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Antwort auf eine Anfrage der FDP-Opposition hervor.
Der Gesamtschaden für die Opfer liegt allerdings noch höher. Die Polizeistatistik erfasst keine Folgekosten - etwa für die Beseitigung von Einbruchsschäden. Die Gesamtzahl der Einbrüche sank im Vergleich zu 2013 minimal um 1617 auf rund 111.000 Fälle. Die Aufklärungsquote verbesserte sich leicht von gut 13 auf gut 15 Prozent. Das heißt, nur etwa jeder siebte Einbruch kann aufgeklärt werden.
154 Millionen Euro Beute aus Wohnungen
Die fetteste Beute machen Langfinger in Wohnungen: Der Verkehrswert der bei rund 53.000 Wohnungseinbrüchen erlangten Diebesgüter lag bei fast 154 Millionen Euro. Prozentual am meisten nahm die Zahl der Einbrüche in Boden- und Kellerräume sowie in Waschküchen zu.
Im Vergleich zu 2013 stieg die Zahl der schweren Diebstähle auf diesen leicht zugänglichen Ebenen um rund 13,5 Prozent auf knapp 24.000. Der Gesamtwert der auf diesem Weg erlangten Beute lag bei knapp neun Millionen Euro.
In der Sparte der Hoteleinbrüche - ohne den "klassischen Hoteldiebstahl" von Handtüchern, Bademänteln und Ähnlichem - registrierten die Ermittler 2014 die höchsten Fallzahlen der vergangenen fünf Jahre. Insgesamt wurden 446 Fälle von schwerem Diebstahl in oder aus Hotels bekannt - seit 2010 wächst die Zahl über die damals erfassten 356 Fälle stetig hinaus.
Gleichzeitig sank aber der Wert der Beute von damals rund 587 Millionen auf jetzt rund 470 Millionen Euro. Weniger markante Entwicklungen gab es bei Einbrüchen in Dienst-, Büro-, Fabrikations- und Lagerräume, Werk- und Gaststätten, Kantinen, Warenhäuser und Kioske. (dpa)