Düsseldorf. Der Schwerpunkt der Einbrüche in Wohnungen und Geschäftsräume liegt in den Großstädten. Die Polizei macht internationale Banden dafür verantwortlich.
Nach dem deutlichen Anstieg der Wohnungseinbruchszahlen in NRW im ersten Halbjahr 2015 zeigt die Kriminalstatistik auch für die Gesamtzahl aller Einbrüche einen alarmierenden Befund. Diese Statistik umfasst neben Einbrüchen in Wohnungen auch solche in Büros, Werkstätten, Hotels oder Geschäften. Demnach ist die Zahl der Fälle in NRW gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 58 327 auf 64 256 deutlich angestiegen. Die Aufklärungsquote sank hingegen von fast 14 auf nur noch 11 Prozent.
Gegen den Trend: In Bochum und Oberhausen sinken die Zahlen
Vor allem in vielen Großstädten im Rheinland und Ruhrgebiet zeigt sich ein deutlicher Negativ-Trend. In Dortmund explodierte die Gesamtzahl der Fälle von 4093 auf 5660, in Essen von 3051 auf 4082 und in Düsseldorf von 2666 auf 3410. Die Aufklärungsquote lag hier bei durchschnittlich zehn Prozent. Die absolut meisten Einbrüche verzeichnete die Millionenstadt Köln mit 6814.
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Einzige Ausreißer unter den großen Polizeipräsidien in NRW waren Bochum und Oberhausen. Dort sanken die Fallzahlen gegen den Trend von 2907 auf 2748 (Bochum) und von 739 auf 679 (Oberhausen). Nach den ländlich geprägten Kreispolizeibehörden Höxter, Coesfeld, Kleve, Lippe und Mettmann verzeichnet Oberhausen mit 19,44 Prozent sogar die höchste Aufklärungsquote im Land.
Für die insgesamt hohen Einbruchszahlen macht das NRW-Innenministerium professionelle internationale Banden verantwortlich, die vor allem in Ballungsräumen zuschlagen. Ermittlungserfolge wie an diesem Dienstag sind selten: Nach Dutzenden Einbrüchen im Ruhrgebiet, rund um Düsseldorf und im Raum Köln konnte die Polizei fünf Männer festnehmen, auf deren Konto mehr als 30 Beutezüge gehen sollen.