Duisburg. Die Nahverkehrs-Kooperation “VIA“ muss bis 2020 jährlich Millionen sparen. Helfen sollen dabei nun Berater, die die drei Städte 150.000 Euro kosten.
Nach fünf Jahren haben sich die drei Städte Duisburg, Essen und Mülheim mit ihrer Nahverkehrs-Kooperation „VIA“ in eine Sackgasse manövriert. Eine engere Zusammenarbeit scheitert an den bestehenden Strukturen. Die Zielvorgabe bei der VIA-Gründung, bis 2020 jährlich 13,5 Millionen Euro einzusparen, ist nur zur Hälfte erfüllt. Nach einem Rüffel der Regierungspräsidentin, die zu hohe Kosten und zu wenig Synergieeffekte beklagt, haben sich die drei Oberbürgermeister auf die Hilfe eines externen Beraters geeinigt.
Die Wahl aus vier Kanzleien fiel jetzt auf Deloitte Legal. Deren Honorar ist auf 150.000 Euro gedeckelt, Duisburg übernimmt davon 50.000 Euro. Bis Mitte November sollen die Berater eine Lösung für eine weitergehende Kooperation aufzeigen, die Stadträte noch dieses Jahr darüber entscheiden.
Kündigungen ausgeschlossen
Keine leichte Aufgabe für die Berater: Denn bisher ist es aus mehreren Gründen nicht gelungen, die verschiedenen Interessen unter einen Hut zu bringen. Weil Personal und Infrastrukturanlagen bei den einzelnen Verkehrsunternehmen bleiben, gebe es „komplexe Doppelstrukturen und Abrechnungsmechanismen, die wenig effizient, nachvollziehbar und transparent“ seien, heißt es in einem Eckpunkte-Papier zum Auftrag an die Berater. Zudem sind die Strukturen in den Städten völlig unterschiedlich: Anders als in Essen und Mülheim sind bei der DVG in Duisburg viele Synergien schon im DVV-Konzern gebündelt.
So stellt sich die Kernfrage, wie VIA überhaupt den Betrieb und die Steuerung des Nahverkehrs komplett übernehmen kann. Der steuerliche Querverbund müsse jedenfalls unangetastet bleiben, lautet die Zielvorgabe: Sonst könnten die Verluste beim Nahverkehr (DVG: 45 Mio Euro) nicht mehr mit den Stadtwerke-Gewinnen verrechnet werden.
Möglichkeiten sehen die Städte aber offenbar beim Personal, auch wenn Kündigungen ausgeschlossen sind: Die Berater sollen Möglichkeiten finden, wie die starken Betriebsräte bei der „Reorganisation der VIA mitgenommen“ und ihre Strukturen „effektiv umgebaut“ werden können. Künftig müssten die Belange der VIA im Vordergrund stehen - und nicht die der einzelnen Verkehrsgesellschaften.