Duisburg. Duisburgs Stadtgärtner legen neue Pflegeziele für Parks und Grünflächen vor. Sie reichen von top gepflegt bis minimal.

26 Parks zählt Duisburg, insgesamt knapp 600 Hektar Park- und Grünanlagen werden von den Wirtschaftsbetrieben gepflegt. Jetzt soll der städtische „grüne Daumen“ in vier Kategorien von „Intensivpflege“ bis „Minimumpflege“ ein geteilt werden. Grüne Top-Adressen wie der Kantpark oder der Jubiläumshain in Hamborn werden gehegt und gepflegt, in andere kommen die Stadtgärtner seltener.

Blumenrabatten im Volkspark Rheinhausen, das „grüne Wohnzimmer“ im Meidericher Stadtpark: Bislang gab’s für alle Grünflächen ein Leistungsverzeichnis mit 680 Positionen und quartalsweise 21.000 Buchungspositionen über jeden Rasenschnitt und jedes ­Beete-Harken. – kontrolliert und überwacht vom Umweltamt. Das soll jetzt anders werden: die sieben Bezirksvertretungen sollen ab Oktober für ihren jeweiligen Beritt die künftigen Pflegestandards festsetzen. Allein verantwortlich sollen dann die Wirtschaftsbetriebe sein, die ihrerseits alljährlich einen Bericht vorzulegen haben.

Grünpflege soll weiterhin bleiben

An der Pflegegüte soll sich nichts ändern, versichern die Wirtschaftsbetriebe. Es wird keine Fläche schlechter gepflegt“, so WBD-Geschäftsführer Uwe Linsen. 8,3 Millionen Euro haben die Stadtgärtner weiterhin als „Grün-Budget“ zur Verfügung. Gleichwohl hatte es um die Umorganisation, die eine knappe Million Euro einsparen soll, im Vorfeld Streit gegeben. Denn zusätzlich zur Arbeit im Beet und im Park ist auch die komplette Steuerung und Kontrolle der Grünpflege auf die Wirtschaftsbetriebe übergegangen, das Umweltamt ist außen vor. Das soll Doppelarbeit sparen und die Grünpflege von Bürokratie und Papierkram befreien. So soll jetzt nicht mehr vorgeschrieben und abgerechnet werden, wann wo wie oft gemäht wird, sondern das Ergebnis zählt. Linsen: „Wichtig ist das Bild. Wir mähen jetzt, wenn es nötig ist und nicht weil es auf dem Plan steht. Wir können flexibler sein.“ Zu Top-Parks zählen u.a. der Kantpark, die Botanischen Gärten, der Meidericher Stadtpark oder der Volksgarten Rheinhausen, Standardpflege bekommen u.a. der Schwelgernpark, der Böninger Park oder der Biegerhof.

Bürger-Rüffel wegen ungenügender Grünpflege laufen laut Linsen selten bei den WBD auf. Ärger gibt’s eher bei Müll und Unrat in den Grünflächen. 7000 Mal im Jahr wird Dreck im Jahr gemeldet und der muss laut Stadtversprechen binnen 48-Stunden weg sein.

Pflegestandards von picobello bis minimal 

I ntensivpflege: Besonders hochwertige, allen ästhetischen und gärtnerischen Gesichtspunkten gerecht werdende Pflege. Sehr hohe Ausstattungsqualität mit Sitzgelegenheiten etc. und sehr häufige Pflege- und Reinigungsintervalle mit „herausragenden Pflegebild“. Leistungen: Häufige Reinigung und Pflege; intensive Rasenpflege; Pflege von Rosen- und Rabattenbeeten; saisonale Wechselbepflanzungen; Pflege, Ersatz und Aufwertung von Mobiliar wie Pergolen und Bänken; regelmäßige Laubbeseitigung
Standardpflege: Solide gärtnerische Pflege. Die Pflege- und Reinigungsintervalle unterscheiden sich jedoch deutlich zu den intensiv gepflegten Grünanlagen. Die Ausstattung mit Sitzgelegenheiten etc. ist eingeschränkt. Es finden geringere Pflegeintervalle statt. Einschränkungen bei Wechselbepflanzungen, nur Ersatz und Pflege vom Mobiliar.
Extensivpflege: Die Pflege wird nur noch mit geringem Anspruch an die gärtnerische Qualität durchgeführt. Die Anzahl der Pflegeintervalle ist deutlich reduziert. Die Reinigung erfolgt häufig bis saisonal bedarfsgerecht angepasst. Die Ausstattung der Grünflächen mit Sitzbänken etc. ist extrem reduziert. Rosen- und Staudenpflege sowie Wechselbepflanzungen entfallen.
Minimumpflege: Der Pflegeaufwand wird auf das Allernotwendigste reduziert. Die Unfallgefahren werden beseitigt. Die Ausstattung wie Bänke etc. werden ­zurückgebaut. Die Reinigung erfolgt bedarfsgerecht. Laubbeseitigung im Rahmen der Verkehrssicherung, keine Wechselpflanzungen.
Straßengrün: In den Straßengrünflächen findet eine solide ­gärtnerische Pflege statt. Die Pflege wird analog zur Standardpflege in den Grünanlagen durchgeführt. Die Reinigung der Straßengrünflächen erfolgt im Rahmen von wöchentlichen bis bedarfsgerechten Zyklen.