Duisburg. . Fahrradzeit am Pfingstwochenende: Die Tourenleiter des ADFC machen vier Vorschläge für Ausflüge in Duisburg und Umgebung.

Das lange Pfingstwochenende steht vor der Tür, der Wetterfrosch prognostiziert zumeist sonniges Frühlingswetter. Was liegt da näher als ein Ausflug in die blühende Natur. Die WAZ hat jene nach reizvollen Routen gefragt, die es wissen müssen. Die erfahrenen Tourenleiter des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) führen seit Jahren ihre Gäste auf zwei Rädern durch Duisburg und Umgebung und empfehlen ihre Lieblingsrouten. Ein Tipp für jene, die gern mit elektronischer Navigation radeln: GPS-Daten zu vielen Touren gibt’s auf www.adfc-nrw.de/duisburg und unter www.duisburg.de/micro2/fahrradportal.

Niederrheinisches „Hochgebirge“ 

„Alles über zehn Meter Höhe ist am Niederrhein ein Berg“, scherzt der Homberger Horst Rayen (69) über seinen 53-km-Rundkurs mit Start und Ziel am Moerser Kastellplatz.

Die Fahrt über den Wallgraben führt auf den Grafschafter Rad- und Wanderweg, der über Holderberg und Schloss Lauerfort nach Kapellen führt. Weiter geht’s bis zum „Schluff“-Bahnhof am Hülser Berg. Wer den Aussichtsturm (toller Weitblick!) auslässt, umfährt den Berg Richtung Achterberg, an den Nieper Kuhlen vorbei geht’s zum Wasserschloss Bloemersheim, zwei Kilometer weiter bietet sich der Vluynbusch an zur Rast mit Bootspartie auf den Niepkuhlen und Biergarten-Brotzeit.

Gestärkt geht’s dann über den Radweg Richtung Oermten mit dem gleichnamigen „Berg“. Wer dann noch Lust auf Steigungen hat, nimmt nach dem Kamper Berg am Kloster noch Eyller Berg, Rayener Berg, Güllixberg und die Halde Norddeutschland mit der Landmarke „Hallenhaus“ mit. Ist danach die Autobahn überquert, kommt das Ziel am Schloss Moers bald in Sicht. Der Kurs führt zum größten Teil über verkehrsarme und gut befahrbare Wege, wenige Passagen entlang der Hauptstraßen sind mit Radwegen ausgebaut.

Wasserwege und Industriekultur 

Mancher Duisburger aus dem Süden überquert nur ungern die Ruhr – die 50-km-Runde von Günter Tullius gibt reizvolle Gelegenheit, den Norden im Sattel zu erradeln.

Ab Schwimmstadion Margarethenstraße geht’s über den Innenhafen zur Aakerfährbrücke und an den Rhein-Herne-Kanal. Der gut ausgebaute Uferweg führt bis vor die Schleuse Lierich, dort links halten Richtung Ingenhammshof und Landschaftspark Nord, der zur Entdeckung und Rast in der Gastronomie einlädt. Durch die Emscherwiesen geht’s südlich am Thyssen-Werksgelände vorbei bis Beeck und Beeckerwerth zum Rhein. Auf dem Rheindeich führt der Weg Richtung Süden bis zur Mühlenweide in Ruhrort – wer mag, macht hier einen Abstecher zum Museumsdampfer Oscar Huber, die im Hafenmund vor Anker liegt.

Über den Karl-Lehr-Brückenzug (trotz Großbaustelle einseitig für Radler befahrbar) geht’s Richtung Kasslerfeld, am Ende der Brücke rechts ab auf dem letzten Kilometer des Ruhrtalradweges bis zur Skulptur „Rheinorange“ an der Ruhrmündung. Wer eine alternative Route zum Ausgangspunkt fahren möchte, wählt die Schleife über Neuenkamp und Außenhafen zurück nach Stadtmitte und gelangt über die Düsseldorfer Straße zurück zum Sportpark Wedau.

„Tour de Ruhr“ für Entdecker 

Heinz Zander empfiehlt eine Tour, die in der Rangliste seiner Gäste weit oben steht: Von Duisburg zum Wasserschloss Wittringen in Gladbeck: rund 60 leichte Kilometer sind’s ab Stadtmitte.

Über Ruhrort und den Landschaftspark Nord geht’s über die HOAG-Trasse über die historische Siedlung Eisenheim zum Olga-Areal der einstigen Landesgartenschau in Oberhausen. Dort führt eine weitere Bahntrasse über den Golfplatz Jacobi in den Stadtpark Bottrop mit dem Museumsquadrat, dessen See zu einer vortrefflichen Pause einlädt. Danach führt der Wege am Ufer von Kirchschemm- und Haarbach durch Ellinghorst zum Wendepunkt am Wittringer Wasserschloss.

Nach der Mittagsrast auf der Schlossterrasse führt die Route zurück über Bottrop-Boy, die Gartenstadt Welheim und Batenbrock zur Tetraeder-Halde. Weiter geht’s danach zur Burg Vondern, dann zum Infozentrum Emscher-Landschaftspark Haus Ripshorst in Borbeck. Einen Kaffee zur Stärkung nimmt der Tourenleiter hier ein, ehe es auf der Abschluss-Etappe entlang des Rhein-Herne-Kanals vorbei am Centro, Gasometer und der neuen Mitte Oberhausen über den Innenhafen zurück geht zum Ausgangspunkt.

Abstecher in die Niederlande 

Geübten Tourenradlern legt Heinz Stadie den Ausflug in niederländische Arcen ans Herz. Die 105-km-Tour startet an der Ruhrorter Rheinbrücke. Dann geht’s Richtung Westen durch Homberg, Schwafheim und Holderberg bis Vluyn, anschließend durch den Süden des Xantener Staatsforstes bis nach Aldekerk, danach weiter durch die Nieukerker Bruch über die Niers über die Nordumgehung von Straelen Richtung niederländische Grenze, die an der ehemaligen Zollstation Lingsfort überschritten wird.

Weniger Kilometer weiter ist der Rast- und Zielort am Wasserschloss Arcen erreicht. Über einen sandigen Pfad geht’s dann Richtung Osten zurück über die Grenze nach Walbeck und Rheurdt, ehe bei Vluynbusch der „Samannshof“ zu einer weiteren Rast einlädt. Über Hochkamer, die Halde „Norddeutschland“ und Dong geht’s dann bis Moers-Meerbeck zum Uettelsheimer See nach Homberg und zum Startpunkt.

Zur Orientierung empfiehlt Tourenleiter Heinz Stadie ADFC-Regionalkarte Niederrhein-Nord oder ähnliche Randwanderkarten.