Duisburg. . Die Wohnungsgenossenschaft Duisburg-Mitte investiert 12 Millionen Euro in die Sanierung des Wabenquartiers. Bauminister Groschek kam zum Auftakt.

Die Wohnungsgenossenschaft Duisburg-Mitte investiert rund zwölf Millionen Euro in die Modernisierung des Wabenquartiers an der Heinrich-Lersch-Straße in Neudorf. Möglich wird die Sanierung der Wohnanlage aus den 70er Jahren, weil sie eines von sechs Starterprojekten des Landesprogramms „Besser wohnen – Energetische Sanierung plus“ ist. Mit 9,6 Millionen Euro fließt die größte Einzelförderung nach Duisburg.

Signalwirkung für das Quartier

„Das ist ein Paradebeispiel, wir haben Sie zurecht ausgesucht“, konstatierte NRW-Bauminister Michael Groschek (SPD) am Mittwoch zur Vorstellung des Projekts. Mit dem Programm sollen energetische Sanierung und barrierearmer Ausbau forciert, Stadtquartiere aufgewertet werden, ohne dass die Mieten massiv steigen.

„Eine typische Lösung für die 70er Jahre“, nennt Architekt Hans-Ludwig Stell die terrassenförmig angelegte Anlage mit 170 Wohnungen in neun Häusern mit fünf bis acht Geschossen. Sozialer Wohnungsbau mit Kaltmieten zwischen 3,86 und 5,70 Euro Kaltmiete für die 40 bis 90 Quadatmeter großen Wohnungen. 40 Prozent der Bewohner sind Mieter der ersten Stunde. „Die Leerstandsquote liegt bei unter einem Prozent“, berichtet Winfried Tomczak, Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft.

Umbau beginnt im März

Im März beginnt der Umbau: 12 000 Quadratmeter Wärmedämmfassade, 1200 dreifach verglaste Fenster sowie Isolierungen von Dächern und Kellerdecken sollen die Heizkosten um 78 Prozent senken. Außerdem bekommen 136 Wohnungen einen Balkon, Aufzüge werden modernisiert, die Außenanlagen neu gestaltet.

Die Mieten werden leicht steigen, die sinkenden Nebenkosten aber dazu führen, „dass einige künftig sogar weniger zahlen“, sagt Tomczak. „Nur dank der Landesförderung ist eine solche Modernisierung ohne Mieterhöhung für uns möglich“, sagt Genossenschaftsprokurist Markus Kansy. Ohne Unterstützung werde das auch bei vielen weiteren Wohnanlagen im Ruhrgebiet nicht funktionieren, räumt Michael Groschek ein. „Projekte wie diese geben einen Schub für das gesamte Quartier. Wenn einer was macht, ziehen andere nach.“ Dem sozialen Wohnungsbau prognostiziert der Minister angesichts der Zuwanderung eine Renaissance. „Allerdings darf nicht der billige Jakob der Schutzheilige der Projekte sein“, warnt der Minister.

Stichwort Wohnungsgenossenschaft Duisburg-Mitte eG

Die Wohnungsgenossenschaft Duisburg-Mitte zählt 1600 Wohnungen zu ihrem Bestand. Dabei liegt der Schwerpunkt mit 800 Einheiten auf Neudorf, 500 Wohnungen befinden sich in Hochfeld, 300 in Duissern.

„Wir haben nirgendwo Probleme“, sagt Vorstand Winfried Tomczak. Eine wichtige Rolle als „Kümmerer“ spielen die Hausmeister der Genossenschaft. Für Wolfgang Kaiser, der im Wabenquartier nach dem Rechten sieht, gab’s ein Lob vom Bauminister: „Dass es hier so gut aussieht, liegt doch sicherlich an Ihnen.“