Duisburg. Prozess um Angriff auf den Duisburger Kommunalpolitiker Mirze Edis fortgesetzt. Dritter Angeklagter will Stuhl nur geworfen haben.
Mit Spannung war die Fortsetzung im Prozess gegen drei 26 bis 37 Jahre alte Duisburger erwartet worden, die sich wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Landgericht verantworten müssen.
Bei der Auseinandersetzung in einer Hüttenheimer Teestube sollen sie den Kommunalpolitiker Mirze Edis (53) am 24. September 2011 geschlagen, getreten und einen Stuhl auf seinem Kopf zertrümmert haben. Edis, inzwischen Ratsherr der Linken, erlitt schwere Gesichts- und Schädelknochenverletzungen.
Am ersten Verhandlungstag war mit den beiden älteren Angeklagten eine Verständigung erzielt worden: Für den Fall des Geständnisses, den am Boden liegenden Edis geschlagen und getreten zu haben, dürfen sie mit einer Bewährungsstrafe rechnen.
Zwei der drei Beschuldigten gestehen Tritte und Schläge
Die beiden Männer nutzten ihre Chance: Durch ihre Verteidiger räumten sie bei der Sitzung am Dienstag die Vorwürfe zum größten Teil ein. Sie gaben zu, den Geschädigten geschlagen zu haben. Auch Tritte seien wohl gefallen. Beide Anwälte betonten aber, dass ihre Mandanten diese keinesfalls gezielt gegen den Kopf von Edis gerichtet hätten.
Der dritte Angeklagte, dem nach der Abgabe des Verfahrens durch die Berufungskammer zum Schwurgericht nun eine Verurteilung wegen versuchten Totschlags drohen könnte, bestritt dagegen, gezielt einen Stuhl auf dem Kopf vom Mirze Edis zerschlagen zu haben. Vielmehr will er das Sitzmöbel im Tumult aus einer Entfernung von höchstens zwei Metern geworfen haben.
Angeklagte sollen laut Zeuge in Kneipe gestürmt sein: "Die waren nicht zum Reden da"
Ein Zeuge - damals Begleiter von Edis - berichtete, dass die Angeklagten in die Kneipe gestürmt seien und sofort sehr aggressiv aufgetreten wären. „Die waren nicht zum Reden da.“ Dann habe Edis schon auf dem Boden gelegen, die Angeklagten hätten auf ihn eingeschlagen. „Die haben gar nicht mehr aufgehört.“ Nach dem Schlag mit dem Stuhl und einem herzzerreißenden Schrei von Edis habe sich alles sofort aufgelöst.
Für das Verfahren sind neun weitere Tage vorgesehen.