Duisburg. Auf einer „Nacht der Ausbildung“ stellten sich die Duisburger Hüttenwerke HKM dem möglichen neuen Nachwuchs vor.

Der 17-jährige Leon Dumrose ist gerade dabei eine Wechselschaltung zu verdrahten. Konzentriert legt der angehende Betriebselektroniker Kabel für Kabel in die Vorrichtung, klemmt dabei verschiedene Leiter und Lampendraht miteinander zusammen und ein wenig später ist seine Installation fertig. Er ist umringt von 20 neugierigen Ausbildungsplatzinteressierten, die wie die rund 400 anderen am Freitag den Weg zur „Nacht der Ausbildung bei HKM“ in Huckingen finden.

„Ganz einfach war das“, lächelt Leon Dumrose, der bei HKM seit rund zwei Jahren in der Ausbildung ist. „Mich fasziniert bei der abwechslungsreichen Ausbildung, dass wir im Kleinen lernen, um dann später an unseren großen Anlagen zu arbeiten“, sagt Dumrose, der bald an Spannungen von über 1000-Volt arbeiten wird. Und HKM hat viele solcher großen Anlagen. Später einmal wird Dumrose Förderbänder oder Sicherheitsüberwachungsmaschinen instandhalten und so für einen reibungslosen Arbeitsablauf sorgen.

Selbstbewusste Mädchen sind gewünscht

Das würde auch gerne der 14-jährige Realschüler Jonas Hörnig später einmal machen. „Ich interessiere mich sehr für Maschinen und deren Bau und könnte mir daher eine Ausbildung bei HKM gut vorstellen“, sagt Jonas. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Das weiß auch Julia Strachanski (14). Sie würde ebenso wie Jonas gerne bei HKM eine Ausbildung machen, obwohl das ja eigentlich eher etwas für Jungs ist. Julia: „Ich mag Technik. Ich habe Technik auch in der Schule und mir ist es egal, ob nur Jungs um mich herum sind.“

Genau derartig selbstbewusste Mädchen wünschen sich Detlef Weiler, Leiter der Ausbildung, sowie Gabriele vom Ende, Leiterin der Berufsbildung. Vom Ende, die selbst Ingenieurin ist und seit über 25 Jahren bei HKM arbeitet: „Sicherlich muss man als Frau besonders robust sein. Aber grundsätzlich können Frauen das genauso gut wie ihre männlichen Kollegen. Wir möchten auch gerne jungen Frauen eine Chance bei uns geben.“ Früher, so macht Detlef Weiler deutlich, „waren es rein männliche Berufe, mittlerweile hat aber eine Öffnung Einzug erhalten.“ Ebenfalls verändert hat sich das Verhältnis von Azubi und Ausbilder.

Heute dominiert ein kooperatives Miteinander, wobei auf Eigeninitiative sowie Eigenverantwortung gesetzt wird. „Zu meiner Zeit waren Lehrjahre keine Herrenjahre. Jetzt wird der Ausbilder eher als Mentor oder Coach gesehen und verhält sich auch so“, sagt Weiler, der selbst seit 30 Jahren hauptberuflicher Ausbilder ist. Dass die Ausbildung bei HKM nicht nur interessant und abwechslungsreich ist, sondern auch eine erfolgreiche Absolventenquoten hat, freut Weiler besonders: „Unter mir hat nur einer seine Ausbildung nicht geschafft. Ich bin seit 2006 bei HKM. Oft stellen wir sogar den besten Azubi im gesamten Kammerbezirk.“