Duisburg. . Den drei Duisburgern Reinhold Stausberg, Harald Molder und Joachim Meyer liegt Rudolf Schock besonders am Herzen.

Reinhold Stausberg (56), Harald Molder (54) und Joachim Meyer (71) haben Rudolf Schock nie persönlich erlebt. Dass der 1986 verstorbene Sänger ihnen dennoch am Herzen liegt, wurzelt in ihrem Interesse an Duisburg, in ihrem Gefühl, dass Schock immer Duisburger geblieben ist, und in Erinnerungen an die Kindheit. „Zu Weihnachten liefen bei uns immer Schallplatten von Rudolf Schock“, sagt Molder.

Sie begegneten ihm in Filmen und im Fernsehen mit zwei Programmen. „Als Kind musste man das gucken, was die Eltern sahen“ – Heimat- und Musikfilme, „Musik ist Trumpf“ oder der „Blaue Bock“, „Einer wird gewinnen“ mit Hans-Joachim Kulenkampff und Anneliese Rothenberger, die sich die Ehre gab. „Ich bin mit der Musik aufgewachsen“, sagt Harald Molder von der Geschichtswerkstatt. Als er dann über die Schule Karten fürs Theater bekam, hat er auch gern Operetten-Aufführungen besucht. „Das konnten meine Schulkollegen nicht begreifen, es war ja die Zeit der Beatles und Stones.“

„Rudolf Schock war kein Abgehobener“, sagt Meyer, dessen Hamborner Verlag den Schwerpunkt Duisburger Geschichte hat. Er erinnert daran, dass Schocks Vater auf der Hütte geschuftet hat. Und dass Rudolf Schock auch als berühmter Mann leidenschaftlicher Wanderer geblieben ist. Auch habe er stets die Beziehung zu Duisburg gepflegt, besonders zum damaligen Oberbürgermeister Krings.

"Opernplatz sollte in Rudolf-Schock-Platz umbenannt werden"

„Mein Onkel hat in der Nachbarschaft der Schocks gewohnt“, sagt Stausberg. Der leidenschaftliche Sammler hat erst vor zwei Jahren angefangen, Schallplatten und Fotos von Rudolf Schock zusammen zu tragen. Aber hat schon jetzt so viel, dass er die Ausstellung bestücken kann, die zum 100. Geburtstag des Sängers im Stadttheater gezeigt wird. Zum Redaktionsbesuch bracht er außerdem noch taschenweise „Schock“ mit: Schallplatten („Geliebte Mutter“, „Du bist die Welt für mich“), Bücher, Autogrammkarten, Fotos, Kinoprogramme, darunter auch das für die Film-Premiere von „Die Stimme der Sehnsucht“ 1956 im Duisburger Europa-Palast. Was Stausberg alles auf Ebay ersteigert oder auf Flohmärkten gefunden hat, hat er nicht gezählt. Es geht in die Hunderte. Das Volkstümliche hat Schock auch in seinem Repertoire gepflegt. „Er war jemand aus Duisburg, der weltweit bekannt geworden ist“, sind die drei stolz auf den berühmten Sohn der Stadt.

„Duisburg kümmert sich entschieden zu wenig um Schock“, sagt Meyer. Er findet es dürftig, dass die Stadt nur mit einem Straßennamen an ihn erinnert – für eine Durchgangsstraße in Hochfeld, die außer einem Lebensmittel-Discounter nichts zu bieten hat. „Da ist der Hund begraben.“ 2012, als das 100-jährige Bestehen des Theaters gefeiert worden ist, „wurde der größte Sohn der Stadt unterschlagen“, ärgert sich Meyer: „Wir finden, der Opernplatz sollte in Rudolf-Schock-Platz umbenannt werden.“