Duisburg. . Wer in den Semesterferien fleißig ist, soll gut essen. Deshalb vermittelt die Mensa an der Lotharstraße ihren Kunden ein kulinarisches Urlaubsgefühl. Das Küchenteam freut sich schon auf den Neubau.

Kurz vor zwölf hat sich an der Ausgabe schon eine ansehnliche Schlange gebildet. Nur drei Euro kostet hier ein wenig Urlaubsfeeling für Studenten, die auch in den Semesterferien fleißig sind. „Reif für die Insel“ nennen Küchenleiter Frank Kalkowski und sein Team die Aktionswoche.

Die Gerichte aus beliebten Urlaubsländern kommen gut an, die 400 Plätze in der Hauptmensa in den „Keksdosen“ an der Lotharstraße füllen sich zusehens. Türkische Lahmacun mit frischem Salat, Hähnchenstreifen und Kräuterquark gibt’s an diesem Montag. „Frisch und gesund, das ist heute gefragt“, sagt der Küchenchef.

Geänderte Erwartungen der Kunden

Vor 25 Jahren hat der 50-Jährige, der seinen Beruf in der Mercatorhalle erlernte, beim Studierendenwerk angeheuert. Damals wurde gerade die neue Mensa eröffnet. Die Vorlieben der Kundschaft haben sich grundlegend geändert seither. Nicht Schritt gehalten hat die Mensa, deshalb entsteht in den nächsten zwei Jahren am Forsthausweg ein Neubau für 23 Millionen Euro (wir berichteten). „Wir waren begeistert“, beschreibt Frank Kalkowski die Jubelstimmung, die der Finanzierungsbescheid vor einigen Wochen bei seinen 35 Mitarbeitern auslöste: „Darauf haben wir seit Jahren gehofft.“

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Eigentlich alles machen zu können, das schätzt Kalkowski an seinem Arbeitsplatz. Was fehlt, ist die zeitgemäße Einrichtung: Wok- und Grillstationen sind Stand der Technik. Salatbars, fleischlose und vegane Angebote erwarten die Kunden, Gerichte für Allergiker werden immer stärker nachgefragt. Am Campus Essen konnte das Studierendenwerk als Mensabetreiber den neuen Anforderungen durch Umbau Rechnung tragen, an der Lotharstraße geht das nicht. Schon jetzt reichen im Semester die 400 Sitzplätze nicht. 1000 Gäste sollen im Neubau gleichzeitig Platz finden, „Ich bin schon sehr gespannt auf die Pläne“ sagt Kalkowski.

Mehr Personal wird benötigt

Nicht nur das Angebot, auch die Organisation der Mensa kann dann neu ausgerichtet werden. „An den einzelnen Stationen werden wir mehr Personal benötigen“, erklärt der Küchenleiter. Moderne Geräte werden aber an anderer Stelle Arbeitskraft sparen. Beispiel Spülstraße. Da werden derzeit noch rund 10.000 Teller und Besteckteile „händisch“ ein- und wieder aussortiert. Moderne Anlagen können das allein.

Alte Kessel und energiefressende Druckgarer wird man ersetzen durch eine neue Dampfdruck-Garer, die nur einen Bruchteil der Zeit zum Erhitzen der Speisen benötigen. „Der Nebel des Grauens“, nennt Kalkowski die Dampfschwaden, die um die Lüftungsanlage wabern: „Da geht mehr daneben als hinein.“ Zwar wird die Qualität des Duisburger Mensa-Essens immer wieder mit Auszeichnungen bedacht, allerdings fällt es immer schwerer, die steigenden Hygiene-Anforderungen umzusetzen. Noch größer wird der Sprung für die alte „Mensa Bibliothek“ sein. „Deren Geräte haben Typenschilder von 1968“, sagt Frank Kalkowski.