Duisburg. . Das dreitägige „Festival für Artenvielfalt“ lockt Tausende Besucher an. Selbst von einer Schlechtwetterfront lässt sich das Publikum nicht vertreiben.

Das „Platzhirsch“-Festival könnte im Märchen von Dornröschen die Rolle des Traumprinzen spielen: Denn dem dreitägigen Festival ist es wieder einmal geglückt, den im Alltag meistens im Tiefschlaf dahindämmernden Dellplatz wachzuküssen.

Tausende Besucher trafen sich vor allem an den Abenden auf dem Areal vor der St.-Joseph-Kirche und in den umliegenden Clubs. Der einhellige Tenor von Gästen und Beteiligten lautete: „So etwas Schönes und Verbindendes sollte nicht nur einmal im Jahr stattfinden.“

Nach dem Platzregen am Samstag wurde weiter gefeiert

Das selbst ernannte „Festival der Artenvielfalt“ musste bei seiner vierten Auflage teils mit widrigen Witterungsbedingungen kämpfen. Der „Platzhirsch“ wurde am Samstagabend von einem Platzregen in sintflutartigen Ausmaßen heimgesucht. Als sich die Gewitterwolken verzogen hatten, krochen alle Musikfans, die unter Zeltplanen oder in Hauseingängen Schutz gesucht hatten, wieder aus ihren Regenverstecken hervor – und feierten weiter.

Auch der Sonntag litt unter einer hartnäckigen Schlechtwetterfront. Dafür herrschten zumindest zum Auftakt am Freitag echte Sommerfestival-Bedingungen. Die Duisburger Lokalmatadore von Paperstreet Empire hatten die Bürde des Festival-Starters zu schultern. Gegen 18 Uhr hielt sich der Publikumsandrang auf dem Dellplatz aber noch in überschaubaren Grenzen.

Die Aeronauten gehörten zu den Top-Acts, die am Freitag das Publikum zum Dellplatz lockten. Doch auch die Schweizer hatten während ihres Auftritts gegen eine gigantische Geräuschkulisse anzukämpfen.
Die Aeronauten gehörten zu den Top-Acts, die am Freitag das Publikum zum Dellplatz lockten. Doch auch die Schweizer hatten während ihres Auftritts gegen eine gigantische Geräuschkulisse anzukämpfen. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service

Quatschen statt zuhören war für viele die Devise

Mehr los war da beim Auftritt der Aeronauten. Doch auch die Schweizer hatten mit der Plauderlust des Publikums zu kämpfen. Denn der Großteil der Besucher verstand das Treffen eher als Ort der Begegnung denn als Konzertstätte. Der Geräuschpegel rund um die Bühne war unfassbar laut. Quatschen statt zuhören hieß für die meisten Gäste die Devise. Die Auftritte der Band hatten da leider oft eher den Charakter von Hintergrundbeschallung.

Das war im „Grammatikoff“ anders: Dort gaben sich am 200 Zuhörer voll und ganz den Klängen der Ska-Formation Jaya the Cat hin. Wer den Saal betrat, lief zunächst gegen eine Hitze-Wand. Mit ihrem mitreißenden Sound brachten die US-Amerikaner, die in ihrer Wahlheimat Holland leben, den prall gefüllten Raum zum Kochen. Die Bandmitglieder kühlten sich mit manchem Schluck aus der Pulle sowie einem Ventilator ab. Das Publikum stand hingegen in Flammen: Jeder trinkt, jeder tanzt, jeder schwitzt, jeder stinkt – und ist glücklich. Nach über 90 Minuten sind alle verausgabt. Und ziehen weiter.

Faszinierender Scherben-Tanz

Denn beim „Platzhirsch“-Festival herrscht ein ständiges Kommen und Gehen. Viele Besucher schnuppern kurz in die verschiedensten kulturellen Darbietungen hinein und lassen sich dann weitertreiben. Etwa in die „Säule“, wo man beim Live-Hörtheater von Thorsten Töpp einem mit Stimmen unterlegten Klangteppich lauschen kann.

Oder in die Kirche St. Joseph, wo am späten Samstagabend Adriana Kocijan mit ihrer Tanzperformance auf einer Scherbenlandschaft das Publikum fasziniert. Zu den etwas weiter vom Dellplatz entfernten Clubs „Djäzz“ oder „Indie“ spült es die Musikfreunde nicht mehr ganz so zahlreich, doch auch dort warteten an den drei Tagen manche Musik-Perlen.

Rund um den Dellplatz waren wieder zahlreiche Stände aufgebaut. An den beiden Bierwagen bildeten sich ebenso lange Schlangen wie am Cocktailstand oder am Wagen der „Pommeserei“. Auch fair gehandelte Mode oder Vinylplatten warteten auf neue Besitzer. Der Dellplatz war das blühende Leben.

Platzhirsch-Festival in Duisburg

Den „Platzhirsch“ immer fest im Visier: Die violetten Sprühbilder   auf den Bürgersteigen dienten allen ortsfremden Festival-Besuchern als eine Art Wegweiser, um zum Dellplatz zu finden.
Den „Platzhirsch“ immer fest im Visier: Die violetten Sprühbilder auf den Bürgersteigen dienten allen ortsfremden Festival-Besuchern als eine Art Wegweiser, um zum Dellplatz zu finden. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Dort traf sich eine bunte Mischung aus Musikfans, Alternativen, Kunstliebhabern, Anwohnern und anderen kulturinteressierten Duisburgern.
Dort traf sich eine bunte Mischung aus Musikfans, Alternativen, Kunstliebhabern, Anwohnern und anderen kulturinteressierten Duisburgern. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz.
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Luft holen und kurz verschnaufen: Der „Aus Ruhe Stand“ war ein beliebtes Ziel zahlreicher Festival-Besucher. Auf Sesseln, Kissen oder anderen gemütlichen Sitzgelegenheiten konnten sich die Erschöpften erholen, um dann gestärkt zum nächsten Konzert weiterzuziehen.
Luft holen und kurz verschnaufen: Der „Aus Ruhe Stand“ war ein beliebtes Ziel zahlreicher Festival-Besucher. Auf Sesseln, Kissen oder anderen gemütlichen Sitzgelegenheiten konnten sich die Erschöpften erholen, um dann gestärkt zum nächsten Konzert weiterzuziehen. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz.
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Ska mit der Band Jaya the Cat.
Ska mit der Band Jaya the Cat. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Interessante Einblicke auf seinen Körperschmuck gewährte Geoff Lagadec, tätowierter Sänger der Ska-Formation Jaya the Cat, beim umjubelten Auftritt seiner Band am Freitagabend im „Grammatikoff“.
Interessante Einblicke auf seinen Körperschmuck gewährte Geoff Lagadec, tätowierter Sänger der Ska-Formation Jaya the Cat, beim umjubelten Auftritt seiner Band am Freitagabend im „Grammatikoff“. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Er und seine Mitstreiter brachten das Publikum mit ihrer über  90-minütigen Show  ordentlich ins Schwitzen. Die mitreißende Mischung aus Ska, Punkrock und Reggae ließ keinen kalt. Für einen Hauch von Abkühlung auf der Bühne sorgte ein Ventilator.
Er und seine Mitstreiter brachten das Publikum mit ihrer über 90-minütigen Show ordentlich ins Schwitzen. Die mitreißende Mischung aus Ska, Punkrock und Reggae ließ keinen kalt. Für einen Hauch von Abkühlung auf der Bühne sorgte ein Ventilator. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Ska mit der Band Jaya the Cat.
Ska mit der Band Jaya the Cat. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Ska mit der Band Jaya the Cat.
Ska mit der Band Jaya the Cat. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Ska mit der Band Jaya the Cat.
Ska mit der Band Jaya the Cat. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Ska mit der Band Jaya the Cat.
Ska mit der Band Jaya the Cat. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz.
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Ska mit der Band Jaya the Cat.
Ska mit der Band Jaya the Cat. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Ska mit der Band Jaya the Cat.
Ska mit der Band Jaya the Cat. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz.
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
 Jazz mit Tim Isfort in der Kirche St. Joseph.
Jazz mit Tim Isfort in der Kirche St. Joseph. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Jazz mit Tim Isfort in der Kirche St. Joseph.
Jazz mit Tim Isfort in der Kirche St. Joseph. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
 Jazz mit Tim Isfort in der Kirche St. Joseph.
Jazz mit Tim Isfort in der Kirche St. Joseph. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Jazz mit Tim Isfort in der Kirche St. Joseph.
Jazz mit Tim Isfort in der Kirche St. Joseph. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Jazz mit Tim Isfort in der Kirche St. Joseph.
Jazz mit Tim Isfort in der Kirche St. Joseph. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Jazz mit Tim Isfort in der Kirche St. Joseph.
Jazz mit Tim Isfort in der Kirche St. Joseph. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Jazz mit Tim Isfort in der Kirche St. Joseph.
Jazz mit Tim Isfort in der Kirche St. Joseph. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz.
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Jazz mit Tim Isfort in der Kirche St. Joseph.
Jazz mit Tim Isfort in der Kirche St. Joseph. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Die Aeronauten auf dem Dellplatz.
Die Aeronauten auf dem Dellplatz. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Jazz mit Tim Isfort in der Kirche St. Joseph.
Jazz mit Tim Isfort in der Kirche St. Joseph. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Jazz mit Tim Isfort in der Kirche St. Joseph.
Jazz mit Tim Isfort in der Kirche St. Joseph. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Blendender Auftritt: Die Aeronauten aus der Schweiz heizten dem Publikum dank ihrer Bläser-Abteilung mit Trompete und Saxofon ordentlich ein.
Blendender Auftritt: Die Aeronauten aus der Schweiz heizten dem Publikum dank ihrer Bläser-Abteilung mit Trompete und Saxofon ordentlich ein. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Am Freitagabend hatte das Festival in punkto Wetter die angenehmsten Bedingungen zu bieten.
Am Freitagabend hatte das Festival in punkto Wetter die angenehmsten Bedingungen zu bieten. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
An den beiden Bierwagen auf dem Dellplatz und vor dem Cocktailstand bildeten sich derart lange Warteschlangen, dass mancher Besucher seinen Getränke-Nachschub an einem Kiosk in der Nachbarschaft besorgte.
An den beiden Bierwagen auf dem Dellplatz und vor dem Cocktailstand bildeten sich derart lange Warteschlangen, dass mancher Besucher seinen Getränke-Nachschub an einem Kiosk in der Nachbarschaft besorgte. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Die Aeronauten auf dem Dellplatz.
Die Aeronauten auf dem Dellplatz. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Die Aeronauten auf dem Dellplatz.
Die Aeronauten auf dem Dellplatz. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Die Aeronauten auf dem Dellplatz.
Die Aeronauten auf dem Dellplatz. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Die Aeronauten auf dem Dellplatz.
Die Aeronauten auf dem Dellplatz. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Die Aeronauten auf dem Dellplatz.
Die Aeronauten auf dem Dellplatz. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Jazz mit Tim Isfort in der Kirche St. Joseph.
Jazz mit Tim Isfort in der Kirche St. Joseph. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Jazz mit Tim Isfort in der Kirche St. Joseph.
Jazz mit Tim Isfort in der Kirche St. Joseph. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz.
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz.
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz.
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz.
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz.
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz.
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz.
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz.
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz.
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz.
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz. © Jörg Schimmel / Funke Foto Services
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz.
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz. © Funke Foto Services
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz.
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz. © Lars Heidrich / Funke Foto Services
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz.
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz. © Lars Heidrich / Funke Foto Services
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz.
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz. © Lars Heidrich / Funke Foto Services
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz.
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz. © Lars Heidrich / Funke Foto Services
Bevor der große Regen kam: Am frühen Samstagabend tummelten sich noch nicht allzu viele Besucher auf dem Dellplatz. Der Blick von oben aus einer Hebebühne, die von einem Kranwagen bis auf eine Höhe von 50 Metern gehievt wurde,  lieferte eine spektakuläre Sicht auf die wichtigste Spielstätte des „Platzhirsch“-Festivals.
Bevor der große Regen kam: Am frühen Samstagabend tummelten sich noch nicht allzu viele Besucher auf dem Dellplatz. Der Blick von oben aus einer Hebebühne, die von einem Kranwagen bis auf eine Höhe von 50 Metern gehievt wurde, lieferte eine spektakuläre Sicht auf die wichtigste Spielstätte des „Platzhirsch“-Festivals. © Funke Foto Services
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz.
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz. © Funke Foto Services
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz.
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz. © Funke Foto Services
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz.
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz. © Funke Foto Services
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz.
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz. © Funke Foto Services
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz.
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz. © Funke Foto Services
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz.
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz. © Funke Foto Services
Verliebt in das „Platzhirsch“-Festival: Elma Plaisier, die Sängerin der niederländischen Formation Half Way Station, schmiegt sich bei ihrem Auftritt am Samstagnachmittag auf der Bühne am Dellplatz an den Rücken ihres Gitarristen.
Verliebt in das „Platzhirsch“-Festival: Elma Plaisier, die Sängerin der niederländischen Formation Half Way Station, schmiegt sich bei ihrem Auftritt am Samstagnachmittag auf der Bühne am Dellplatz an den Rücken ihres Gitarristen. © Jörg Schimmel / Funke Foto Services
Die mit Soul-Elementen durchsetzten Rocksongs überzeugten.
Die mit Soul-Elementen durchsetzten Rocksongs überzeugten. © Jörg Schimmel / Funke Foto Services
Half Way Station
Half Way Station © Jörg Schimmel / Funke Foto Services
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz.
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz. © Funke Foto Services
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz.
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz. © Funke Foto Services
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz.
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz. © Funke Foto Services
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz.
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz. © Funke Foto Services
Trotz zeitweise starken Regens ließen sich die Musikfans die Laune nicht vermiesen.
Trotz zeitweise starken Regens ließen sich die Musikfans die Laune nicht vermiesen. © Funke Foto Services
Sogar die Bühne stand unter Wasser.
Sogar die Bühne stand unter Wasser. © Funke Foto Services
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz.
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz. © Jörg Schimmel / Funke Foto Services
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz.
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz. © Jörg Schimmel / Funke Foto Services
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz.
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz. © Jörg Schimmel / Funke Foto Services
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz.
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz. © Jörg Schimmel / Funke Foto Services
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz.
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz. © Jörg Schimmel / Funke Foto Services
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz.
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz. © Jörg Schimmel / Funke Foto Services
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz.
Impressionen vom Platzhirsch 2015 auf und rund um den Duisburger Dellplatz. © Funke Foto Services
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Beeindruckendes Theater-Stück für Sehende und Erblindete 

Es ist absolut still im Lehmbruck- Museum. Aus dem Hintergrund taucht eine Art Prozession von rund 15 Paaren auf. Jeweils ein Teil des Paares hat die Augen mit einer Maske bedeckt. Hand in Hand betreten sie leise die Spielfläche. Karolina Zernyte, Theatermacherin aus Vilnius, inszeniert das Stück „Tense in Sense“, das alle Sinne bis auf die Augen ansprechen soll – zumindest für einen Teil des Publikums. 15 Besucher der Premiere im Rahmen des „Platzhirsch“-Festivals – Blinde oder eben Sehende mit Maske – konnten spontan mitmachen und sich ungewöhnlichen sinnlichen Erfahrungen aussetzen.

Das Theater von Zernyte ist eine koordinierte Folge von sinnlichen Wahrnehmungen und spielerischen Situationen, die das Ensemble für Akteure aus dem Publikum schafft. Mal werden sie gestreichelt, mit Gegenstanden wie Federn, Tüchern oder Bällen berührt, mal herzhaft geknufft oder mit Süßigkeiten gefüttert. Dann wieder laufen die Mitglieder der Companie mit Wasserflaschen herum, was klingt, als würden sie den Boden unter Wasser setzen.

Verblüffende Spannung für das Publikum

Immer komplexer werden die Situationen. Ein blindes Mädchen singt und spielt auf dem Keyboard einen Popsong, man beginnt zu tanzen. Dann werden Begriffe wie „Teufel“ auf eine Tafel geschrieben und die Sehenden hüpfen herum wie ein Haufen Kobolde oder nehmen ihre Mitspieler in den Arm.

Schon für den sehenden Teil des Publikums baut sich eine verblüffende Spannung auf. Zunächst sehen sie beim mitspielenden, nicht sehenden Teil des Publikums Vorsicht und Distanz. Doch im Laufe des Stücks ändern sich die Reaktionen, sie werden schneller und intensiver. Besonders aktiv ist eine junge Frau, die Energie ausstrahlt, manche Situationen förmlich sucht oder auch deutlich macht, was sie nicht will. Gegenpol ist ein älterer Blinder, der Gelassenheit ausstrahlt.

Erinnerungen an die Kindheit habe das Stück in ihr geweckt, erzählt eine der Mitspielerinnen aus dem Publikum anschließend. Eine andere berichtet, wie sie nach und nach die Zuschauer vergessen und die Situation als angenehmen Kontrast zur Reizüberflutung empfunden habe. Als man ihr nach der gut einstündigen Performance die Augenklappe abnahm, habe sie sogar gedacht: „Ich will das jetzt nicht.“

Jazz beim „Platzhirsch“ mit explodierenden Klanggewittern 

Während das Traumzeit-Festival längst zu jazzfreien Zone geworden ist, bietet das „Platzhirsch“ immer noch Bühnen für junge Avantgarde-Jazzer und ihr kundiges Publikum. Zum Auftakt des „Festivals für Artenvielfalt“ mit seinem stilistisch weitgefächerten Programm war dann die alte Joseph-Kirche das Zentrum der Jazz-Szene.

Tim Isfort, einst Leiter des Traumzeit-Festivals, eröffnete den Reigen mit der renommierten Pianistin Julia Hülsmann und dem glänzenden Gitarristen Kai Brückner in einem anspruchsvollen Trio-Konzert, das ideenreich und virtuos Akzente zwischen Kammermusik und Improvisation setzte. Immerhin war Hülsman, die mit ihren bisweilen meditativen Klängen die Qualität des vorhandenen Flügels zu schätzen weiß, schon mit Stars wie der norwegischen Sängerin Rebekka Bakken auf Tour und im Studio.

Gut besuchte St.-Joseph-Kirche am Dellplatz

Wie eine Urgewalt kam dann ebenfalls in der sehr gut besuchten Joseph-Kirche das mit vier Bass-Saxofonen bestückte Quartett „Deep Schrott“ daher, das harmonisch alles andere als ein Leichtgewicht ist. Die bereits von einem Konzert im Grammatikoff bekannten Musiker Andreas Kalling, Wollie Kaiser und Jan Klare ließen ihr geballtes Blech röhren, keuchen, ächzen und versteckten bekannte Melodien wie „Oh well“ von Fleetwood Mac in explodierenden Klanggewittern.

Gut gefüllt mit jazzinteressierten Zuhörern war die Kirche St. Joseph am Dellplatz in Duisburg beim Auftritt von Julia Hülsmann, Tim Isfort und Kai Brückner.
Gut gefüllt mit jazzinteressierten Zuhörern war die Kirche St. Joseph am Dellplatz in Duisburg beim Auftritt von Julia Hülsmann, Tim Isfort und Kai Brückner. © Lars Heidrich / FUNKE Foto Service

In einem Solo-Konzert war der in Duisburg und Umgebung längst bekannte Schweizer Saxofonist Philippe Micol zu erleben, der als Begleitung nur die gesegnete Akustik der Kirche genoss, die allen anderen Musikern aber deutliche Schwierigkeiten bereitete. Der mit freien Improvisationen glänzende Musiker gehört als wahrer „Platzhirsch“ hier am Dellplatz oder auch in der Säule unbedingt zum spielenden Repertoire dieses Festivals.

Ansonsten fanden dann auch am Samstag unter anderem in der Säule noch einige hochkarätige Jazz-Konzerte statt, von denen sich viele Jazzfans allerdings nicht informiert zeigten. So war auch das sehr schöne „Platzhirsch“-Programmheft zuvor in der Stadt nur schwer zu finden. Tim Isfort zog dann eine gute Bilanz eines Festivals, in dem im Gegensatz zur „Traumzeit“ wieder einen festen Platz hat: „Platzhirsch kann die Lücke schließen.“