Duisburg. Die am Wochenende startende Ruhrtriennale bietet erneut viele spannende Veranstaltungen in Duisburg. Der Fokus liegt auf dem Landschaftspark.

Duisburg zählt erneut zu den wichtigsten Spielorten der Ruhrtriennale, die an diesem Wochenende startet. Der auf dem Wasser des Eisenbahnhafens in Ruhrort treibende, begehbare Klangdom „Nomanslanding“ wird sicherlich zu den Höhepunkten zählen (wir berichteten). Doch es warten noch weitere sehens- und hörenswerte Veranstaltungen auf das kulturinteressierte Publikum – so etwa das Benefizkonzert an diesem Sonntag, 16. August, zu Ehren von Gerard Mortier. Der Gründungsintendant der Ruhrtriennale war im Vorjahr überraschend verstorben.

Das Klangforum Wien wird bei diesem Konzert in der Gebläsehalle des Landschaftsparks Nord (Beginn: 15 Uhr) ausgewählte Musik von Alban Berg, Anton Webern, Olivier Messiaen und Giacinto Scelsi spielen – allesamt Komponisten, die Mortier besonders am Herzen lagen. Und mit Sylvain Cambreling, Teodor Currentzis und Emilio Pomàrico stehen drei Dirigenten auf dem Podium, die damals regelmäßig mit Mortier zusammengearbeitet haben.

Einnahmen gehen an „Music Fund“

Die Einnahmen des Konzerts leitet die Ruhrtriennale an den „Music Fund“ weiter. Das ist eine gemeinnützige Organisation, die seit zehn Jahren Musikinstrumente sammelt und Schulungen zur Instrumentenreparatur in Krisengebieten organisiert. Gerard Mortier war Mitglied der ersten Stunde. Insgesamt wurden seit 2005 für über 4000 Instrumente eine neue Heimat und neue Nutzer gefunden – etwa in Palästina, im Kongo oder in Mosambik.

Gespannt sein dürfen die Besucher auch auf „Prometeo“, der dritten und letzten Oper des italienischen Komponisten Luigi Nono. Er hatte sein Werk als „Tragedia dell‘ascolto“, eine „Tragödie des Hörens“, bezeichnet. Diese spielt sich vor allem im Ohr des Zuhörers ab. Termine in der Kraftzentrale des Landschaftsparks Nord: 8., 11. und 12. September 19.30 Uhr, 13. September 16 Uhr.

Theater, Tanz und Film im Landschaftspark Nord

In der Gießhalle des Landschaftsparks Nord läuft derzeit das Sommerkino, bei der Ruhrtriennale wird an fünf Abenden das Theaterstück „Liebe. Trilogie meiner Familie 1“ von Autor Émile Zola gezeigt: 9.-13. September 19 Uhr.

Die belgische Choreografin und Tänzerin Anne Teresa De Keersmaeker bringt „Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“ auf die Bühne der Gebläsehalle. Dieses Zusammenspiel aus Tanz, Schauspiel und Musik ist zu sehen: 23.-26. September 20 Uhr.

Im Schalthaus Ost des Landschaftsparks wird vom 28. August bis 26. September (täglich 13 bis 21 Uhr, Eintritt frei) die Filminstallation „The Creation“ von Julian Rosefeldt gezeigt. Das Werk entstand auf der Grundlage der Filmbilder, die Rosefeldt für das Konzert von Joseph Haydns „Die Schöpfung“ eingefangen hatte. Sie passen sich perfekt in die Kulisse des Landschaftsparks ein.

Tickets für die Ruhrtriennale sind noch erhältlich 

Auch für gute Gespräche wird während der Ruhrtriennale genügend Zeit eingeräumt. Der neue Ruhrtriennale-Intendant Johan Simons bittet in „Johanns Saloon“. Dort sollen die Besucher mit den Festival-Machern in Kontakt treten können – und zwar am Freitag, 11. September, ab 23 Uhr.

Unter der Leitung von René Jacobs wirken das Collegium Vocale Gent und das B‘Rock Orchestra am 27. August (20 Uhr) in der Kraftzentrale bei der Konzertinstallation „Die Schöpfung“ mit.

Einige Aufführungen der Ruhrtriennale sind bereits ausverkauft. Wer noch Tickets haben möchte, findet eine Übersicht online auf der Website www.ruhrtriennale.de.