Duisburg. . Thyssen-Krupp überträgt 100.000 Quadratmeter mit Barbarasee und Grünflächen an die Stadt Duisburg. Für die Vereine und Nutzer des Sport- und Erholungsgebiets ändert sich nichts.

Der Barbarasee und seine Umgebung gehören zu den schönsten Seiten Duisburgs. Jetzt gehören sie auch Duisburg. Die Thyssen-Krupp AG hat der Stadt ihr Eigentum an den Restflächen des östlichen Teils des Barbarasees sowie Grundstücke an der Kruppstraße und Masurenallee geschenkt: Rund 100 000 Quadratmeter, die „einen kleinen siebenstelligen Betrag“ wert seien, wie der städtische Immobilien-Manager Uwe Rohde sagte, wurden zum 1. August offiziell notariell übertragen. Praktisch ändert sich damit nichts – weder für die Vereine als Pächter, deren Grundstückseigentümer nun die Stadt ist, noch für Leistungs- und Hobbysportler oder Erholungssuchende.

Sieben Jahre verhandelt

Oberbürgermeister Sören Link erinnerte gestern im Restaurant des Amateur-Schwimm-Clubs mit Blick über den Barbarasee daran, dass die Friedrich Krupp AG schon 1919 und 1931 der Stadt Flächen in diesem Bereich „für die Erholung und Ertüchtigung der Bevölkerung“ geschenkt hat. Diese verantwortliche Unternehmenshaltung werde durch das erneute Geschenk fortgesetzt und sichere das Gelände mit Regattabahn, Kanuleistungszentrum, Stadion, Vereinsanlagen und Grünflächen ganz im Sinne der „Erholung und Ertüchtigung“ auch für folgende Generationen.

Als größter Arbeitgeber in Duisburg gehe es dem Stahlkonzern darum, nicht nur „guter Arbeitgeber“, sondern auch „guter Nachbar“ zu sein, dem an der Lebensqualität der Menschen gelegen ist, sagte Thomas Schlenz, Personalvorstand von Thyssen-Krupp Steel. Das habe sich bereits beim Grüngürtel in Bruckhausen gezeigt. Die Verhandlungen über die Schenkung des Barbarasees hätten sich seit 2008 hingezogen; dabei ging es unter anderem darum, „den Erholungs- und Freizeitwert zu gewährleisten“, so Schlenz. Jetzt entfielen auch die notwendigen, aber „nicht immer angenehmen Absprachen“ mit der Stadt vor Sportereignissen wie der Kanu-WM im letzten Jahr.

"Supertag für die Bürger, insbesondere für den Sport"

Über „einen Supertag für die Bürger, insbesondere für den Sport“ freute sich Sportdezernent Reinhold Spaniel. Und schwärmte: „Ein fantastisches Gelände, Naherholung pur.“ Zuständig sind Duisburg Sport, die Wirtschaftsbetriebe für den See und die Vereine fürs Ufer, darunter Angelsportverein, Kanu-, Schwimm- und Tauchclub. Die Pachtverträge werden von der Stadt übernommen, damit ändert sich praktisch nur die Kontonummer für die Überweisung der Pacht.

Dass die Verhandlungen sieben Jahre gedauert haben, lag nicht etwa an möglichen Folgekosten für den städtischen Etat, die „nicht erheblich“ seien, so Rohde. Sondern zum Beispiel daran, dass der Begriff „Erholung“ genau definiert werden musste – Spielhallen sind zum Beispiel damit nicht gemeint.