Duisburg. .

Das Türchen öffnet Willi Wegener im Winter nur sich und seiner Frau. Im Sommer macht er Hunderten Gästen nahezu täglich die Pforte auf. Wegener ist seit drei Jahren Pförtner beim Trägerverein Sportheim Wedau und das mit Leib und Seele.

Seiner Arbeit kann er nur in seiner Lieblingsjahreszeit nachgehen. Deshalb träumt er schon in der Adventszeit vom 1. Mai, dem Tag, an dem die Anlage am Barbarasee die Saison eröffnet. „Die Arbeit ist für mich Erholung pur“, sagt der 74-jährige, der mit dem Job seine Rente aufbessert: „Es gibt nichts schöneres als den Sommer, und ich freue mich, wenn es bei uns brechend voll ist.“

Dann ist er der Herr an der Schranke. Mit der Fernbedienung in der Hand, kontrolliert er die Ausweise des rund 2000 Mitglieder starken Vereins und lässt sie passieren. Er gibt die Schlüssel für die Tretboote aus, macht Durchsagen und verteilt Bonbons an die Kinder. „Herrschaften! Aufmachen und dann da rein“, sagt er den Bonbonessern dabei in einem bestimmten Tonfall und zeigt auf den Abfalleimer. Schließlich will er nicht, dass die Papierchen später auf dem grünen Gras herumfliegen.

"Ich hab immer gute Laune"

Die liegt ihm nämlich sehr am Herzen. Schon lange vor der Gründung des Trägervereins 1995 war Wegener regelmäßiger Gast in dem Freibad. Damals gehörte das Gelände einer Betriebsabteilung von Thyssen. Wegener, als Laborant auf der Krupphütte beschäftigt, bekam jedes Jahr eine Freikarte von seinem Freund Willi Rohenroth (78), dem heutigen ersten Vorsitzenden des Vereins. Als er 2003 in Rente ging, verbrachte er noch mehr Zeit als bisher am See und im Wasser „Als ein neuer Pförtner gesucht wurde, sprach mich der Vorstand an. Da ich eh immer hier bin, nahm ich das Angebot an.“ Nun schiebt er von Mai bis September an schönen Tagen von morgens bis abends im Wechsel mit seinem Kollegen Herbert Meffert den Dienst an der Schranke. Dabei bringt ihn nichts aus der Ruhe: „Ich hab immer gute Laune, mach auch mal zwischendurch ein klein-Liedchen über den Lautsprecher an. Morgens die Anlage säubern, dann auf die ersten Gäste warten bei herrlichem Wetter - das ist mein Urlaub“.