Duisburg. Das Kindermuseum „Explorado“ vertreibt auf Einladung der Bahn großen und kleinen Reisenden die Wartezeit mit Nagelbild und Zaubersand. Aktionen noch bis Sonntag.
Der Intercity nach Dortmund hat zehn Minuten Verspätung, der nach Köln auch. Zumindest in dieser Woche wird es den großen und kleinen Reisenden nicht langweilig. Das Kindermuseum Explorado macht Station am Hauptbahnhof in Duisburg und hat allerlei Spielgerät im Gepäck.
„Wir wollen den Reisenden, die in die Ferien fahren, ein Angebot machen und es dem Kindermuseum ermögliche, sich zu präsentieren“, erklärt Nicole Linnemann. So können die Jungen und Mädchen mit Zauberknete spielen, sich als Archäologen betätigen und testen, wie es sich anfühlt, wenn man körperlos ist. Noch bis Sonntag ist die Bahnhofshalle ein Spielplatz.
Aaron greift mit der Hand ins Nagelbild und formt eine Faust. Dann wieder drückt er seinen ganzen Körper in die abgerundeten Nadeln. „Das Exponat ist auch im Museum der Renner“, weiß Anja Stenzel vom „Explorado“, die die Aktion betreut. Aaron kennt das Museum bestens, im vergangenen Jahr hat der Zehnjährige dort seinen Geburtstag gefeiert. „Das ist toll, dass die Kinder jetzt hier spielen können“, findet er – auch wenn es bei ihm noch ein bisschen dauert, bis er in den Urlaub startet.
Außerdem gibt’s eine virtuelle Ausgrabungsstätte. Im Museum gibt’s eine richtige, in der man mit Schippe und bloßen Händen nach historischen Relikten graben kann. Gegenüber vom Blumenladen muss man hingegen kräftig mit den Fingern über einen Bildschirm wischen, dann erscheint ein Knochen. Wischt man weiter, erscheint der dazugehörige Dinosaurier. Später tauchen dann noch ein paar Eier des Tricheatops auf, aus dem ein paar kleine Dinos schlüpfen. „An den Exponaten haben nicht nur die Kinder Spaß“, weiß Anja Stenzel aus Erfahrung. In den anderen Städten hat sich auch die eine oder andere Junggesellentruppe am Nagelbild versucht oder den Kopfabschneider ausprobiert.
Bahnhofsmission beteiligt sich auch
Natürlich muss keiner ohne Körper verreisen, auch wenn der Hammer, der auf der Kiste liegt, ganz schön gefährlich aussieht. Durch ein Schlupfloch kann man in das Ausstellungsstück krabbeln – und dann guckt nur noch der Kopf raus. Der Rest ist verspiegelt. Einen Meter sollten die Kinder schon sein, „aber zur Not stellen wir einen Hocker rein, dann können auch Kleinere das ausprobieren“, verspricht Anja Stenzel. Ein paar Meter weiter beteiligt sich auch die Bahnhofsmission an den Aktionen. Sie hat ein Ballspiel aufgebaut. „Wir betreuen in den Ferien viele alleinreisende Kinder. Das ist ein tolles Angebot“, sagt Bodo Gräßer.
Die kleine Nele (4) soll mit ihrer Mama eigentlich zum Schwimmen fahren. Doch sie ist vom „Zaubersand“, der geschmeidig alle möglichen Formen annimmt, so fasziniert, dass sie das beinahe vergisst. „Für so eine Aktion nehmen wir uns gerne Zeit. In dem Museum waren wir nämlich noch nicht“, erklärt Mutter Melanie Strüver. Und so mancher junge Reisende ist vielleicht ganz froh, wenn die Bahn Verspätung hat.