Duisburg. . Angehende Akademiker unterschiedlicher Fachrichtungen arbeiten zusammen bei der Entwicklung und Finanzierung eines Rennwagens, der mit technischen Feinheiten aufwarten kann.
Die Studenten vom E-Team haben schon jetzt mehr vorzuweisen als Scheine und Zeugnisse, nämlich einen veritablen Rennwagen, der es in sich hat. Und zwar so, dass die Autozulieferer schon jetzt ein interessiertes Auge auf die Jung-Akademiker unterschiedlichster Fachrichtungen haben.
Stahlrohrrahmen innen, außen Glasfaser – auf den ersten Blick ein Renn-Einsitzer wie viele vor ihm. Doch es sind die Details, die bekannte Unternehmen verlocken, den Studenten als Sponsoren unter die Arme zu greifen. Etwa die Drehmoment-Steuerung der Hinterräder.
Jedes wird von einem Elektromotor angetrieben, und diese wiederum werden intelligent gesteuert. So dass in Kurven das äußere Rad mehr Schub erhält, während das innere gebremst. Das, erklärte Maschinenbau-Student Henning Veltzke, macht das Auto schneller und in der Kurve stabiler. Und der Fahrer hat damit nichts zu tun, ein Sensor steuert. 30 bis 50 Leute bilden das Team, das für den Formel-Flitzer zuständig ist. Die einen konstruieren, die anderen sorgen für die Finanzierung, die dritten organisieren die Abläufe – Studenten der unterschiedlichsten Fachrichtungen arbeiten Hand in Hand, sammeln praktische Erfahrungen schon während des Studiums. Und immer wieder kommen neue Mitwirkende hinzu, während andere ausscheiden. Etwa weil ein Job in der „richtigen“ Auto-Industrie winkt.
Hockenheim-Erfahrung
Christian Böhr, angehender Wirtschafts-Ingenieur, war schon 2013 dabei, als die Duisburger Tüftler auf dem Hockenreim-Ring zur Formula Student angetreten sind. Mit dem am Wochenende im Audimax der Uni vorgestellten Elektro-Wagen – erst ist noch spurtstärker und noch leichter – soll’s im Spätsommer nach Italien und Spanien gehen, wohin andere Studententeams mit ihren Rennern anreisen.
Es gilt in mehreren Rennen anzutreten. Der beste Fahrer darf ans Steuer, auf der Kart-Bahn wird die Auswahl getroffen. Nur beim Beschleunigungs-Wettbewerb erhält auch gerne der leichteste den Vorzug.
Es sei ein „sehr spannendes Projekt auch für künftige Arbeitgeber“, sagt Böhr. „Die sponsern uns sehr gerne.“ Und man können zeigen, so Veltzke, dass man stressfest ist und projektorientiert arbeiten kann. Anders kommt man auch kaum in 3,5 Sekunden auf 100.