Duisburg. . Ob Bali oder Sansibar, für viele Reisen sollte man sich geimpft haben. Das Gesundheitsamt Duisburg weiß, was wo nötig ist.

Die Tollwutspritze in den Arm, die Gelbfieberimpfung in den Bauch, vorher desinfiziert, hinterher ein kleines Pflaster. Fertig. Davor eine umfassende Beratung über den notwendigen Impfschutz für die Afrikareise. Und für das gelbe Impfbuch gibt’s noch eine Plastikhülle gratis: Das Duisburger Gesundheitsamt als Rundum-Gesundheits-Reisebegleiter.

Von A wie Aidsberatung bis Z wie Zahnärztliche Aufgaben reicht der Dienstleistungskatalog der kommunalen Aufgaben des städtischen Gesundheitsamtes. Dazwischen I wie Impfberatung. Und die Duisburger Behörde berät nicht nur, sondern zieht auf Wunsch auch sofort die Spritzen auf, wenn es etwa nach Asien, Afrika oder Südamerika gehen soll.

Täglicher Impfdienst

Dr. Georg Vogt, der stellvertretende Amtsleiter, hat an diesem Tag auch „Impfdienst“ im Gesundheitsamt im „Medical-Center“ an der Ruhrorter Straße neben dem Tausendfensterhaus. Montags bis freitags von 8 bis 11 Uhr sowie dienstags von 14 bis 15.30 Uhr kann jedermann dorthin. Ohne Anmeldung. Wartezeit je nach Andrang. Und es gilt: Hier nur Bares. Die Impfungen müssen bezahlt werden; arg unterschiedlich ist, ob und wie viel die Krankenkassen bei den Impfungen übernehmen.

Heute ist das Wartezimmer leer, Dr. Vogt bittet hinein. Auf dem Tisch steht ein Globus mit Lupe, daneben das aktuelle Buch zur Reise-Medizin. Gelbfieber, Tollwut, Hepatitis A und B, Polio, Typhus, Diphtherie oder Cholera: Der Mediziner hat schnell parat, was für welche ferne Ecke der Welt als notwendige Impfung laut Ständiger Impfkommission des Robert-Koch-Instituts oder laut Münchener Tropeninstitut empfehlenswert oder vorgeschrieben ist.

Gelbfieber-Impfung für Sansibar

Verlangt nun Sansibar die Gelbfieber-Impfung, wenn man nicht direkt aus Europa kommt? Gilt eine Impfung zehn oder 20 Jahre? Stand der Dinge ist, dass sie heute ein Leben lang reicht, aber weiß das auch der Zollbeamte vor Ort? Und Tollwut: Auf Bali wird sie dringend angeraten. „Damit ist nicht zu spaßen“, warnt auch Georg Vogt. Denn ohne Impfung muss binnen 24 Stunden das Serum her. Und er verabreicht die vierte Spritze nach den drei (teuren) im vergangenen Jahr. „Gebootet“ nennt er die Impf-Auffrischung und verspricht nun Schutz für die nächsten fünf Jahre.

Manche Ratsuchende muss Dr. Vogt zu Impfungen überreden, zumal das komplette Impf-Paket schnell 600, 700 € kostet, was manch jungen „Backpacker“ mit knapper Reisekasse schon mal abschrecken kann. Doch wer etwa durch den südamerikanischen Regenwald oder durch den tropischen Afrikagürtel reist, sollte sich z.B. gegen den Gelbfieber -Virus impfen lassen, Typhus ist für alle Afrika- und Asienreisende angesagt. Die Salmonellen können überall sein, „außer vielleicht in 5-Sterne-Hotels mit sterilisierten Essen“. Die Hepatitis A- Impfgrenze fängt bei Dr. Vogt „südlich von Rom“ an. Die Erkrankung bei infizierten Lebensmitteln durch unsauberes Wasser als „Leberschnupfen“ abzutun, ist ihm zu verharmlosend. „Davon kann man ein paar Wochen ordentlich krank sein“, warnt Vogt.

Der Mediziner gibt zu: „Ich bin ein überzeugter Prophylaxe-Mensch.“ Heißt etwa auch bei der Malaria, bei der Reisende oft schwanken, ob sie ihre tägliche Tabletten-Portion einnehmen oder nicht. Wo’s tropisch feucht und warm und die medizinische Versorgung schlecht ist, empfiehlt er die Vorbeugung: „Wenn man dann Fieber bekommt, weiß man dass es nicht Malaria ist.“